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Menschenrechte

Nazareth: Christen werden vermehrt angegriffen

30.03.2023

Die griechisch-orthodoxe Verkündigungskirche in Nazareth. Foto: pixabay.com
Die griechisch-orthodoxe Verkündigungskirche in Nazareth. Foto: pixabay.com

Nazareth/Jerusalem (IDEA) – Die Christen in der Heimatstadt Jesu sind verunsichert. In den letzten Wochen kam es zu mehreren Angriffen auf ihre Einrichtungen in Nazareth, wie die Nachrichtenplattform asianews berichtet. Darunter waren auch zwei christliche Schulen.

Der ehemalige Patriarchalvikar des Lateinischen Patriarchen in Jerusalem, Giacinto-Boulos Marcuzzo, schilderte, dass sich der erste Angriff am 16. März zugetragen habe, als gegen 18.30 Uhr einige Personen Schüsse in Richtung der Schule und des Klosters der Franziskanerinnen abfeuerten.

Der zweite Anschlag fand am 24. März statt und betraf das Institut der Salesianerinnen in Nazareth, das von mindestens fünf maskierten Männern angegriffen wurde. Die Nonnen hätten berichtet, dass sie von schwarz vermummten Männern aufgefordert worden seien, zum Islam überzutreten. Beim Eintreffen des Wachpersonals seien diese geflüchtet.

Der jüngste Vorfall ereignete sich während eines Gottesdienstes der maronitischen Kirche in Nazareth. Ein Mann erschien dort und forderte den Priester auf, den Koran zu rezitieren. Als dieser sich weigerte, begann der junge Mann zu beten. Er konnte jedoch dazu überredet werden, die Kirche wieder zu verlassen.

Marcuzzo betonte, dass zwei einflussreiche Imame in Nazareth die Vorfälle bereits scharf verurteilt hätten.

Die Lage ist angespannt

Die Übergriffe ereignen sich in einer Zeit großer Spannungen, die in Zusammenhang mit der umstrittenen Justizreform der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu stehen. Hinzu kommen Angriffe jüdischer Extremisten auf Kirchen und christliche Einrichtungen. So war ein griechisch-orthodoxer Priester am 19. März während einer Messe von einem extremistischen Israeli angegriffen und verletzt worden.

Bereits Anfang Februar war zudem ein jüdischer Extremist in die katholische Geißelungskapelle in Jerusalem eingedrungen und hatte dort eine Jesus-Statue umgeworfen. Zu Jahresbeginn war außerdem ein protestantischer Friedhof auf dem Berg Zion von zwei jungen jüdisch-orthodoxen Männern geschändet worden.

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