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Menschenrechte

„Die Naivität im Umgang mit Islamverbänden muss ein Ende haben“

10.10.2023

Güvercin wirft Islamverbänden vor, sich nicht zu distanzieren und die Hamas „unmissverständlich und klar“ als Terrororganisation zu benennen. Symbolbild: pixabay.com
Güvercin wirft Islamverbänden vor, sich nicht zu distanzieren und die Hamas „unmissverständlich und klar“ als Terrororganisation zu benennen. Symbolbild: pixabay.com

Berlin (IDEA) – Der Journalist und Islamexperte Eren Güvercin hat die deutsche Politik zu einer „Zeitenwende in der Religionspolitik“ aufgefordert. Die Naivität im Umgang mit den Islamverbänden müsse endlich ein Ende haben, sagte er in einem Interview mit der „Welt“.

Die Stellungnahmen der Verbände zum Angriff der radikalislamischen Terrororganisation Hamas auf Israel hätten deutlich gezeigt, dass es ein lange ignoriertes Problem gebe.

Güvercin wirft den Verbänden vor, sich nicht zu distanzieren und die Hamas „unmissverständlich und klar“ als Terrororganisation zu benennen: „Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass man sich klar zur Hamas positioniert, ohne irgendwelche Relativierungen.“

Wenn das für den Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek (Köln), nicht möglich sei, dann müsse sich die Religionspolitik gravierend ändern, erklärte der studierte Jurist.

Güvercin verlangte vom Innenministerium, die Problematik in der Islamkonferenz auf die Tagesordnung zu setzen und die Verbände damit zu konfrontieren: „Sie müssen sich klar von der Hamas distanzieren und gegen den Judenhass vorgehen und dies vor allem auch in die Gemeinden kommunizieren und in den Freitagspredigten thematisieren.“

Ansonsten gebe es wieder Alibi-Bekundungen hinter verschlossenen Türen, aber die gelebte Realität in den Gemeinden und eigenen Strukturen sei eine andere.

Außerdem, so Güvercin, sollten diese Verbände nicht weiter als zentrale Ansprechpartner der Politik dienen: „Für mich persönlich ist klar, dass ich mit Verbandsvertretern kein Podium mehr teilen werde, die nicht in der Lage sind, Hamas als Terrororganisation zu nennen. Als deutscher Muslim kann ich dazu nicht schweigen.“

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