Frei-/Kirchen
Mutiger konservativer Pfarrer ist 80: Joachim Ruff
24.02.2022
Heidesee (IDEA) – Einer der mutigsten konservativen West-Berliner Pfarrer in den 1970er und 1980er Jahren wurde am 21. Februar 80 Jahre alt: Joachim Ruff (Heidesee in Brandenburg). Als Anfang der 70er Jahre eine kirchliche Institution nach der anderen in West-Berlin marxistisch unterwandert wurde – von der Evangelischen Studentengemeinde bis hin zum Predigerseminar – und die bis dahin ungeteilte Evangelische Kirche von Berlin-Brandenburg auf kommunistischen Druck getrennt werden sollte, gehörte Ruff zu den Initiatoren eines kirchlichen Oppositionsblattes: „Entschärfung“.
Der Name richtete sich gegen den damaligen Bischof Kurt Scharf (1902–1990), der nach Ansicht von konservativen Synodalen und Pfarrern die kirchliche Umorientierung nicht nur verantwortet, sondern auch gefördert habe. 1974 wurde Ruff – der wegen seiner Oppositionshaltung Probleme bekam – vom damaligen Generalsuperintendenten von West-Berlin, Hans-Martin Helbich (1906–1975), zum Gemeindepfarrer in Berlin-Schöneberg ordiniert. Zuletzt war war er bis 2007 Pfarrer im brandenburgischen Grabendorf.
Ruff: Kirche sollte nicht dem Zeitgeist hinterherlaufen
Auch heute ist der Theologe noch ab und zu im Predigtdienst tätig. Zudem ist er Schriftführer und Erster Sprecher der evangelischen Christen im Regionalverband „Nord-Ost“ der „Christen in der AfD“. Gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA sagte er: „Es wäre schön, wenn die Kirchen den Mut und die Unabhängigkeit fänden – da wo Unrecht geschieht – gegen den Strom zu schwimmen und nicht dem Zeitgeist hinterherzulaufen.“
Als Beispiel nannte Ruff das „Unrecht der massenhaften Abtreibungen“. Er sei jedes Jahr beim „Marsch für das Leben“ in Berlin dabei und finde es traurig, dass diese Veranstaltung von der evangelischen Kirche kaum wahrgenommen werde. Der gebürtige Berliner ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder.
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