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Musiker für evangelistische Großveranstaltungen

23.07.2022

Der Sänger Danny Plett in Uschgorod. Foto: Kent Friesen
Der Sänger Danny Plett in Uschgorod. Foto: Kent Friesen

Wetzlar (IDEA) – Evangelistische Großveranstaltungen haben weiterhin ihre Berechtigung. Das sagte der kanadische christliche Musiker Danny Plett im Gespräch mit der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA.

Dabei komme es nicht darauf an, ob nach einer Evangelisation oder einem christlichen Konzert „massenweise“ Menschen Christen würden. „Wir sollten da auch keine Listen über die Zahl der Bekehrungen führen und über Nutzen und Sinnhaftigkeit solcher Veranstaltungen diskutieren. Es ist nie umsonst, wenn das Evangelium mit Worten oder musikalisch weitergegeben wird.“ Oft bekomme er noch lange Zeit nach einem Auftritt Post von Besuchern, die sich auf einem Konzert entschieden hätten, Christen zu werden. „Der Heilige Geist wirkt unabhängig von unseren menschlichen Bemühungen.“

Plett, der in der Vergangenheit bereits bei Veranstaltungen der evangelistischen Bewegung proChrist (Kassel) mitgewirkt hat, ist im Juni bei einer Deutschlandtournee an neun Orten aufgetreten – unter anderem in Freiburg, Halver (bei Lüdenscheid) und Schneeberg (Erzgebirge). „Man hat gespürt, dass sich die Menschen nach dem Ende der Corona-Maßnahmen gefreut haben, wieder zusammenkommen zu können.“

Das Publikum in Schneeberg beim Auftritt von Danny Plett. Foto: Danny Plett

Ein vom Krieg gebeuteltes Land

Nach dem Ende seiner Tournee ist Plett in die Ukraine gereist. „Wir haben dabei einen Kleintransporter mit Hilfsgütern in die Slowakei mitgenommen, wo er von einem christlichen Hilfswerk entgegengenommen wurde.“ In der Stadt Uschgorod im äußersten Westen der Ukraine hat Plett in einer Baptistenkirche gesungen, „um den Menschen Hoffnung zu schenken“.

Dabei habe er erfahren, was es bedeute, in einem Land zu leben, in dem Krieg herrscht. „In Uschgorod lebten vor dem Krieg rund 120.000 Menschen. Durch die Flüchtlingsströme ist diese Zahl auf 400.000 angewachsen.“ Allein in der Kirche, in der er aufgetreten sei, würden momentan zwischen 70 und 100 Menschen beherbergt. Die einheimischen Christen versuchten, den Neuankömmlingen seelsorgerlich beizustehen und böten täglich morgens und abends einen Gottesdienst für sie an.

Mehr Menschen wenden sich Gott zu

In der Region fänden zwar keine Kämpfe statt, aber die Bedrohung durch den Krieg liege „wie eine schwarze Wolke“ über der Stadt. „Während unseres Aufenthalts haben wir auch die Sirenen gehört. Aber die Menschen reagieren darauf schon gar nicht mehr, weil ständig Raketen aus dem Osten der Ukraine angeflogen kommen. Irgendwann stumpft man ab.“

Bei seinen Gesprächen mit den Einheimischen habe ihn besonders berührt, dass junge Männer sich kaum noch auf die Straßen trauten, weil sie sonst eingezogen werden könnten. Das treffe mittlerweile sogar Frauen, weil die ukrainische Armee einen großen Bedarf an Reservisten habe. „Hoffnung haben mir aber die vielen Plakate mit Bibelversen gemacht, auf denen Gottes Segen für die ukrainischen Soldaten erbeten wird. Ich habe den Eindruck, dass die Menschen nun vermehrt nach Gott fragen.“

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