Frei-/Kirchen
Mittelhessen: Christen wollen „Leuchtturm“ in ihrer Region sein
20.04.2023
Haiger (IDEA) – Im mittelhessischen Haiger haben Christen aus verschiedenen Kirchen mit „Lighthouse Haiger“ (Leuchtturm Haiger) eine missionarische Initiative gegründet. In einer alten Villa treffen sie sich seit September 2021 regelmäßig zu gemeinsamen Veranstaltungen mit durchschnittlich 30 bis 50 Besuchern. Neben der Anbetung Gottes geht es ihnen vor allem darum, dass Menschen zu Nachfolgern Jesu werden, damit sie in ihrem Alltag anderen Menschen von ihm erzählen können. Daneben bieten sie auch regelmäßig Alpha-Kurse für am christlichen Glauben Interessierte an.
Geleitet wird die Initiative vom Ehepaar Charlos und Veronika Schmidt. Die beiden hatten bereits im Jahr 2020 die Idee von einem „Ort der Begegnung“ für Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten und Nationen, aber auch für Christen verschiedener Konfessionen. Er sollte zugleich als missionarischer „Leuchtturm“ in die Region ausstrahlen, wie Charlos Schmidt gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA sagte.
Bisher verstehen sie und die rund 20 ehrenamtlichen Mitarbeiter ihre Initiative vor allem als Ergänzung zu den christlichen Gemeinden: „Unsere Lobpreisabende finden immer am Mittwochabend statt, damit wir nicht mit den regulären Gottesdiensten der Gemeinden konkurrieren. Wir sehen uns vor allem als Tankstelle für Christen, die bei uns Gemeinschaft erleben wollen, aber auch für Neubekehrte, die noch keine Gemeinde gefunden haben.“
In regelmäßigen Abständen treffen sich die Mitglieder von „Lighthouse“ zudem zu gemeinsamen Gottesdiensten und führen Taufen durch. Darunter sind auch ehemalige Muslime. „Lighthouse“ arbeitet eng mit dem „Kairos-Projekt“ in Haiger zusammen, das Gottesdienste mit Übersetzungen in verschiedenen Sprachen anbietet. Dazu gehört auch ein Wohnprojekt, das inzwischen mehrere Konvertiten beherbergt.
Überkonfessionell und charismatisch
Das Ehepaar Schmidt gehörte ursprünglich zu einer Freien evangelischen Gemeinde (FeG). Weil sich Charlos Schmidt als Familienvater und Geschäftsführer eines metallverarbeitenden Familienbetriebs auf die Gründung von „Lighthouse“ konzentrieren wollte, hat die Familie ihre alte Gemeinde verlassen. „Das hing auch damit zusammen, dass wir die Rolle des Heiligen Geistes stärker betonen und eine eigene Kultur prägen wollten. Wir unterhalten jedoch weiterhin gute Beziehungen zu unserer alten Heimatgemeinde und zu weiteren Kirchen.“
Grundsätzlich sei „Lighthouse“ überkonfessionell und charismatisch geprägt. Viele Mitarbeiter und Besucher stammten aus den Landeskirchen, Freien evangelischen Gemeinden oder Brüdergemeinden. Ordinierte Pastoren gibt es bei „Lighthouse“ nicht. „Bei uns können auch Laien Gottesdienste halten und Taufen durchführen. Das Priestertum aller Gläubigen, wie es die Reformatoren propagiert haben, nehmen wir sehr ernst.“ Dennoch stehen er und die übrigen ehrenamtlichen Mitarbeiter in regelmäßigem Austausch mit geistlichen „Mentoren“ aus verschiedenen Kirchen, denen eine Art Wächterfunktion zukomme. „Das ist wichtig, damit wir uns als Leiter immer wieder von außen korrigieren lassen können.“
Für eine Erweckung in Haiger beten
Einen zentralen Teil des Angebots bilden Gebets- und Lobpreisabende. Schmidt und seinen Mitarbeitern ist es dabei ein wichtiges Anliegen, für eine Erweckung in Haiger zu beten. Erste Früchte dieser Arbeit könne er bereits jetzt sehen, so Schmidt. Er selbst wisse von 15 Personen, die im Jahr 2022 bei Veranstaltungen von „Lighthouse“ Christen geworden seien.
Um noch mehr Menschen zu erreichen, kooperiert „Lighthouse“ dabei eng mit anderen Initiativen. So ist für den 12. bis 14. Mai eine Konferenz unter dem Motto „Komm und sieh!“ in Haiger geplant. Auch der Gründer und Leiter der freikirchlichen Gemeinde „diekreative“ in Berlin, Christophe Domes, wird als Hauptredner daran mitwirken.
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
IDEA liefert Ihnen aktuelle Informationen und Meinungen aus der christlichen Welt. Mit einer Spende unterstützen Sie unsere Redakteure und unabhängigen Journalismus. Vielen Dank.