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Frei-/Kirchen

Mit Eis Lust auf die christliche Botschaft machen

31.08.2021

Das Erzbistum Berlin spricht bei Eis mit Passanten über den christlichen Glauben. Foto: Jörg Farys
Das Erzbistum Berlin spricht bei Eis mit Passanten über den christlichen Glauben. Foto: Jörg Farys

Berlin (IDEA) – „Wenn das, woran ich glaube, eine Eissorte wäre, wie würde sie schmecken?“ So und ähnlich fragte das katholische Erzbistum Berlin im August in Berlin, Potsdam und auf der Ostseeinsel Rügen Passanten. Dazu erhielt jeder eine Kugel Eis.

Wie die Pastoralreferentin in der Citypastoral, Carla Böhnstedt, dazu der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA erläuterte, war es das Ziel, mit Passanten ins Gespräch zu kommen. Die Kirche sei immer wieder herausgefordert, ihre Botschaft so zu präsentieren, dass sie eine Bedeutung für das Leben der Menschen habe.

Im Osten Deutschlands seien nur noch die wenigsten Bürger Christen. Im Westen Berlins liegt der Anteil der Katholiken bei rund elf Prozent, im Osten bei fünf Prozent, in Brandenburg und Vorpommern noch weit darunter. Um die Menschen zu erreichen, müsse die Kirche auch ungewöhnliche Wege gehen, wie bei diesem Pilotprojekt mit einem Eiswagen, dem „ParadEIS-Truck“.

Die fünf Eissorten hießen „Wagemut“, „Aroma Amor“, „Trostgold“, „Eden für jeden“ und „Traute-Nuss“, die Garnierung „Fragsahne“, „Streuzweifel“ und „Wandelsplitter“.

Zur Geschmackssorte „Aroma Amor“ hieß es etwa: „Diese Lieblingslebenssorte lädt ein zu einer sinnlichen Sinnsuche und vereint feurige Leidenschaft mit erfrischender Neugier. Ihr unvergleichliches Aroma hinterlässt bleibende Spuren. Auf Wunsch auch als Pärchenportion (mit zwei Löffeln) erhältlich.“

Die ungewöhnliche Speisekarte hat sich nach den Worten der Pastoralreferentin als guter Gesprächseinstieg erwiesen. Viele Eisliebhaber hätten sich tatsächlich auf ein Gespräch über das eingelassen, was sie unbedingt zum Leben brauchen und worauf sie nicht verzichten können.

Wenn der Seelsorger Feierabend hat

Einige hätten auch ihren „Kirchenfrust“ abgelassen, so Böhnstedt. Da sei es um verletzende Erfahrungen mit der Kirche gegangen. Eine Aussage lautete: „Meine Mutter stirbt, aber der Seelsorger hatte Feierabend und ist wortlos an uns Weinenden vorbei gegangen.“

Auch der sexuelle Missbrauch in der katholischen Kirche wie auch die Frage, warum Frauen keine Priesterinnen sein dürfen, seien angesprochen worden. Es habe aber auch viele positive Reaktionen gegeben, etwa: „Dass die Kirche mal was macht, was ich gut finde, hätte ich nicht gedacht.“

Insgesamt hätten die drei Teammitglieder des „Eis-Trucks“ – jeweils unterstützt von weiteren Kollegen und Ehrenamtlichen vor Ort – in den knapp zwei Wochen 4.000 Menschen erreicht und entsprechend viele Eiskugeln verteilt.

Im Erzbistum Berlin leben 395.000 Katholiken, davon 306.000 in Berlin. Es gibt 91 Pfarrgemeinden und 204 liturgisch genutzte Kirchengebäude.

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