Menschenrechte
Mehr Fälle von Menschenhandel in Deutschland
17.10.2023
Berlin (IDEA) – Fachberatungsstellen haben im vergangenen Jahr 875 Fälle von Menschenhandel in Deutschland dokumentiert. Das teilte der Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e.V. (KOK/Berlin) in einem am 16. Oktober veröffentlichten Bericht mit. Anlass ist der Europäische Tag gegen Menschenhandel am 18. Oktober. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 meldete der KOK 725 Fälle.
88 Prozent der beratenen Betroffenen sind Frauen, heißt es in dem aktuellen Bericht. Rund 52 Prozent der Opfer kommen aus Westafrika, 35 Prozent von ihnen aus Nigeria. Am häufigsten wurde eine Ausbeutung zu sexuellen Dienstleistungen registriert (61 Prozent). Knapp 16 Prozent der Betroffenen gaben an, in Bereichen wie Produktion, Reinigung, Pflege oder Gastronomie ausgebeutet zu werden.
80-Euro-Scheine klären auf
Vor dem Hintergrund des Europäischen Tages gegen Menschenhandel verteilte die christliche Menschenrechtsorganisation International Justice Mission Deutschland (Internationaler Auftrag für Gerechtigkeit/IJM) am 14. Oktober Tausende fiktive 80-Euro-Scheine in 13 deutschen Städten.
Die Scheine zeigen eine junge Frau namens Mara und ihre Geschichte. Sie steht stellvertretend für all jene, die aus Sklaverei befreit wurden. Betroffene werden heutzutage im Durchschnitt für 80 Euro in die Sklaverei verkauft, heißt es auf der Internetseite zur Kampagne.
Die Aktion fand dieses Jahr zum dritten Mal in Folge statt.
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