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IDEA-Podcast: Matthies über Scheinwelten, Sünde und Tod

23.11.2021

Der langjährige IDEA-Leiter und jetzige Vorsitzende des IDEA-Trägervereins, Helmut Matthies. Foto: creedoo/ Daniel Höly
Der langjährige IDEA-Leiter und jetzige Vorsitzende des IDEA-Trägervereins, Helmut Matthies. Foto: creedoo/ Daniel Höly

Wetzlar (IDEA) – Christen sollten sich trauen, ehrlich zu sagen, was in ihrem Leben passiert. Dazu hat der langjährige IDEA-Leiter und jetzige Vorsitzende des IDEA-Trägervereins, Helmut Matthies (Brandenburg an der Havel), aufgerufen. Er äußerte sich in der aktuellen Folge des IDEALISTEN-Podcasts der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA (Wetzlar).

Er kenne nur ganz wenige Familien, wo er das Gefühl habe, dass sie wirklich heil seien. Häufig würden Scheinwelten aufgebaut. Das sei unnötig, denn auch die großen Helden der Bibel seien alle schuldig geworden. David etwa habe mehrere Ehefrauen gehabt sowie den Ehemann der Frau töten lassen, die er begehrt hatte, Abraham sei feige gewesen und Mose ein Totschläger.

Was zu Stress führen kann

Matthies sagte, dass Christen die ganze Bibel im Blick haben sollten. Sich vor allem auf das Thema Sexualität zu konzentrieren, sei eine große Sünde. Denn in der Bibel stehe hingegen, dass Habgier die Wurzel allen Übels sei: „Darüber höre ich so gut wie keine Predigt.“ Auch Geiz und Eitelkeit würden als Sünden beschrieben.

Christen glaubten zudem häufig, dass sie auch im Glauben bestimmte Forderungen erfüllen müssten. Das könne zu Stress führen und zu Lustlosigkeit beim Beten und Bibellesen. Gott habe aber Freiheit und Gelassenheit geschenkt. Christen könnten jeden Tag neu anfangen. Sie müssten auch nicht immer auf die perfekte Gemeinde warten. Diese werde es erst im Himmel geben. Wenn man immer nur ein Idealbild vor Augen habe, sei man permanent unzufrieden mit seiner Gemeinde.

Tod und Sterben: Wie das Gottesbild sich änderte

Matthies schildert zudem, wie das Sterben und der Tod seiner Frau sein Gottesbild veränderten. Mitte September 2017, zwei Wochen nach dem Beginn ihres Ruhestandes, hatten Ärzte bei ihr Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert. In den acht Monaten bis zu ihrem Tod habe er erlebt, dass Gott keineswegs nur Glück schenkt. Seine Frau habe schwer unter Schmerzen gelitten.

Eine weitere große Herausforderung war ihm zufolge der Umgang von einigen Christen mit der Krankheit seiner Frau. Matthies beschreibt in dem Podcast, wie sie auf seine Frau eingeredet haben, sich von ihm zu trennen. Ihm sei, so Matthies, vorgeworfen worden, dass sein „Unglaube“ die Heilung seiner Frau verhindern könne. Seine Frau habe zeitweise auf diese Christen gehört. In dem Podcast berichtet Matthies, wie er und seine Frau noch kurz vor ihrem Tod wieder zusammenfanden und ihre Ehe erneuerten.

Ferner berichtet der IDEA-Gründer, wie er Christ wurde, welche Rolle Schokoladenpudding dabei spielte, wieso ihm das Thema Wiedervereinigung so sehr am Herzen lag und warum auch eine Putzfrau zum geistlichen Vorbild werden kann.

Matthies wurde 1950 in Dungelbeck bei Peine geboren. Er studierte Theologie in Berlin, Hamburg und in Heidelberg. Von 1978 bis Ende 2017 war er Chefredakteur und Leiter der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Für diesen Dienst wurde er als Pfarrer von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau beurlaubt. Er baute den 1970 gegründeten Nachrichtendienst von einem Betrieb mit damals vier Mitarbeitern zur IDEA-Gruppe mit rund 50 Beschäftigten aus. Der IDEA-Podcast ist zu finden unter idealisten.net sowie den gängigen Podcast-Apps (z. B. Spotify, Google Podcasts und Apple Podcasts).

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