Mascher: Politische Korrektheit höhlt die Kirche von innen aus

Bonn (IDEA) – Die Ideologie der politischen Korrektheit höhlt die Kirche von innen aus. Diese Ansicht vertrat der Prior der ökumenischen Kommunität „Offensive Junger Christen“, Konstantin Mascher (Reichelsheim/Odenwald), bei der Frühjahrstagung des Lutherischen Konvents im Rheinland in Bonn.

Die Kirche sehne sich heute nach Bestätigung und scheue es, infrage gestellt zu werden, sagte Mascher in einem Vortrag zum Thema „Heiliger Geist und Zeitgeist“. Es sei aber eine ihrer wichtigsten Aufgaben, ihre vom Evangelium hergeleitete Stimme in die gesellschaftliche Diskussion einzubringen. Sie müsse „benennen, was dem Leben dient und was dem Tode“.

So sei es nicht hinzunehmen, dass Lebensrechtsgruppen vom kommenden Kirchentag in Nürnberg ausgeschlossen werden. Die Erfüllung dieser Aufgabe werde immer schwieriger in einer Gesellschaft, in der laute Minderheiten diktieren könnten, was gesagt werden dürfe und was nicht. Deshalb gebe die Kirche heute dem Säkularisierungsdruck nach und versuche, „modern zu werden durch die Verdünnung des Glaubens“. Damit wachse die Gefahr, dass sie entbehrlich werde.

Mascher rief die Zuhörer dazu auf, diese Entwicklung nicht resigniert hinzunehmen. Christen sollten sich stattdessen beherzt in die Politik einmischen. Das gelte auch für die Kirchenpolitik.

Der Lutherische Konvent im Rheinland wurde 1936 als Opposition gegen die nationalsozialistischen „Deutschen Christen“ gegründet. Sein Anliegen ist heute, das lutherische Bekenntnis innerhalb der rheinischen Kirche zu vertreten. Zur „Offensive Junger Christen“ gehören rund 100 Personen.