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Menschenrechte

Mali: Freigelassener katholischer Priester dankt für Gebete

26.07.2021

Der Priester Leon Douyon (rechts) nach seiner ersten Sonntagsmesse nach der Freilassung. Foto: Kirche in Not
Der Priester Leon Douyon (rechts) nach seiner ersten Sonntagsmesse nach der Freilassung. Foto: Kirche in Not

Ségué (IDEA) – Im westafrikanischen Mali ist ein entführter katholischer Priester wieder frei und hat sich für die Gebete sowie die weltweite Anteilnahme bedankt. Das teilte das Hilfswerk „Kirche in Not“ (München) mit.

Leon Douyon (Ségué) war am 21. Juni zusammen mit vier Gemeindemitgliedern auf der Straße von Ségué nach San in der südöstlichen Region Mopti durch eine Rebellengruppe entführt worden. Über die Täter gibt es dem Hilfswerk zufolge bislang keine genaueren Informationen. Die vier anderen Geiseln kamen wenige Stunden nach der Entführung wieder frei. Der Priester befand sich bis zum 13. Juli in der Gewalt der Gruppe.

In der ersten Sonntagsmesse nach seiner Befreiung am 18. Juli sagte Douyon, er habe nicht daran geglaubt, jemals wieder einen Gottesdienst zu feiern und seine Gemeinde wiederzusehen. Alles sei „ein Werk der Gnade“. Gott vergesse keines seiner Kinder.

Aufruf zum Gebet

Douyon bat ferner darum, weiterhin für die 2017 in Mali entführte Ordensschwester Gloria Cecilia Narváez Argoti zu beten. Kürzlich war ein Lebenszeichen der gebürtigen Kolumbianerin aufgetaucht. In einem Brief an ihren Bruder hatte die Franziskanerin ihre Entführer als Angehörige der „Gruppe zur Unterstützung des Islam und der Muslime“ (GSIM) bezeichnet. Diese dschihadistische Miliz soll mit der Terrorgruppe al-Qaida in Verbindung stehen.

Wie „Kirche in Not“ auf Nachfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA mitteilte, liegen dem Werk keine Informationen vor, ob für die Freilassung von Douyon ein Lösegeld gezahlt wurde.

Trotz großer internationaler Militärpräsenz nimmt vor allem in Zentralmali die Gewalt immer weiter zu. Verantwortlich dafür sind neben Dschihadisten auch Banden und Selbstverteidigungsmilizen. Zuletzt waren am 25. Juni zwölf deutsche UN-Soldaten nordöstlich der Stadt Gao bei einem Selbstmordanschlag verwundet worden.

Von den rund 19,5 Millionen Einwohnern Malis sind bis zu 90 Prozent Muslime, bis zu fünf Prozent Christen und die Übrigen Anhänger von Naturreligionen.

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