Frei-/Kirchen
Lutherisches Oldenburg: Reformierte Christen gründen Förderverein
28.05.2021
Oldenburg (IDEA) – Auf dem Gebiet der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg hat sich ein besonderer Förderverein gegründet: Sein Ziel ist es, eine reformierte Gemeinde zu gründen.
Hintergrund ist, dass auf dem Gebiet der lutherischen Landeskirche auch rund 4.000 reformierte Christen leben. 2014 wurde erstmals in der Oldenburger Garnisonkirche ein reformierter Gottesdienst gefeiert. Seitdem gibt es das Projekt „Reformiert in Oldenburg“ und einmal im Monat einen reformierten Gottesdienst.
Auch Trauungen und Taufen nach reformierter Tradition hat es dort bereits gegeben, wie es auf der Internetseite der Initiative heißt. Mitinitiator des Vereins ist der Physiker Thomas Severiens. Wie er der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA sagte, gab es bislang keinen konkreten Ansprechpartner: „Es war schlicht nicht einmal möglich, ein Bankkonto für die Abwicklung der Kollekten-Sammlungen einzurichten.“
Der Förderverein verstehe sich nun als Brücke zum Projekt Gemeindegründung. Der oldenburgische Bischof Thomas Adomeit begrüßte die Vereinsgründung: „Auf dem Weg, reformierte Angebote in Oldenburg zu entwickeln, ist die Gründung eines Fördervereins ein guter und wichtiger Meilenstein.“
Adomeit kündigte an, dass seine Kirche dem Förderverein beitreten werde. Nach den Worten von Severiens hat die Gemeindegründungsinitiative bisher erfolgreich gearbeitet. Neben dem monatlichen Gottesdienst gebe es einen eigenen Gemeindebrief, einen Bibelkreis und einen Besuchsdienst. Ziel sei, dass die noch zu gründende Gemeinde dann trotz ihrer reformierten Ausrichtung zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg gehört.
Die reformierten Kirchen gründen sich auf die Schweizer Reformatoren Ulrich Zwingli (1484–1531) und Johannes Calvin (1509–1564). Im Mittelpunkt der Gottesdienste steht die Predigt. Die schlichten Kirchengebäude kommen ohne Kreuze und Wandgemälde aus.
In lutherischen Gottesdiensten sind Wortverkündigung und Abendmahl gleichwertig, und in den Kirchen dienen Bilder als Anregung für den persönlichen Glauben.
Lutheraner glauben, dass Jesus Christus „in, mit und unter Brot und Wein“ wirklich gegenwärtig ist. Reformierte Christen, die sich vor allem auf Calvin berufen, deuten Brot und Wein im Abendmahl als Zeichen, die Christi heilbringende Gegenwart garantieren sollen.
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