Frei-/Kirchen
Liturgiewissenschaftler: Die Kirche ist besser als ihr Ruf
10.11.2022

Leipzig (IDEA) – Anstatt die kirchliche Entwicklung ausschließlich negativ zu betrachten, sollten gerade Christen stärker hervorheben, was die Kirchen Positives bewirken. Sie seien besser als ihr Ruf. Diese Ansicht vertrat der Leiter des Liturgiewissenschaftlichen Instituts der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Prof. Alexander Deeg (Leipzig), am 8. November in Leipzig.
Es sei einseitig, ständig nur auf rückläufige Mitgliederzahlen und Gemeindeschließungen zu blicken, so Deeg. Er plädierte dafür, die zahlreichen Potenziale der Kirche neu zu entdecken: „Selbst ein Ausgangspunkt bei den Zahlen lässt keineswegs nur den Niedergang erkennen, sondern auch sehen, dass sich gegenwärtig rund eine Million Ehrenamtliche allein in den evangelischen Kirchen engagieren.“ Rund 600.000 Hauptamtliche seien in der Diakonie tätig, etwa 1.900 arbeiteten hauptamtlich als Kirchenmusiker.
Es gebe vielfältigen Grund zum Lob, etwa für die Bildungsarbeit. So seien die Zahlen der evangelischen Schulen und Kindertagesstätten in den vergangenen Jahren gestiegen: „Wenn irgendwo ein Wachsen gegen den Trend verzeichnet werden kann, dann hier.“ Hinzu komme die wichtige Arbeit der Seelsorger: „Evangelische und katholische Geistliche sind da – in Krankenhäusern und Altenheimen, in Gefängnissen, im Militär und bei der Polizei.“ Das mache zwar keine Schlagzeilen, sei aber lebensverändernd für die Menschen, die dort lebten und arbeiteten.
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