Knappe Mehrheit blickt zuversichtlich in das Jahr 2022

Hamburg (IDEA) – Eine knappe Mehrheit der Bundesbürger (54 Prozent) blickt mit Zuversicht in das Jahr 2022. Angstvoll sehen 46 Prozent in die Zukunft. Das ergab eine Untersuchung der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen (Hamburg). Dazu wurden Anfang Dezember 2.000 Personen ab 18 Jahren repräsentativ befragt.

Damit sind die Deutschen etwas optimistischer als vor zwölf Monaten. Damals waren 51 Prozent zuversichtlich und 49 Prozent angstvoll. Mehr als zwei Drittel der Bürger (69 Prozent) erwarten, dass die wirtschaftlichen Probleme im neuen Jahr größer werden (Ende 2020: 77 Prozent). Mit einem weiteren Auseinanderdriften der Menschen in Deutschland rechnen 70 Prozent der Befragten (Ende 2020: 64 Prozent).

Besonders groß ist die Sorge vor einer Unversöhnbarkeit von Impfkritikern und Impfbefürwortern im Osten Deutschlands (75 Prozent). Das Vertrauen in die Politik verharrt auf einem niedrigen Niveau. Mehr als drei Viertel der Bürger (77 Prozent) erwarten einen anhaltenden Vertrauensverlust gegenüber den politisch Verantwortlichen in den kommenden zwölf Monaten (gleicher Wert wie Ende 2020).

Warum die Bürger Politikern misstrauen

Nach Ansicht des Wissenschaftlichen Leiters der BAT-Stiftung, Prof. Ulrich Reinhardt, gibt es dafür zahlreiche Gründe: „Maskenaffären und nicht gehaltene Wahlversprechen, gegensätzliche Meinungen sowie ein zunehmendes Gefühl, dass zur Bekämpfung der Pandemie nicht die richtigen Schritte unternommen bzw. umgesetzt werden.“ Hinzu komme noch der Frust über die persönlichen Einschränkungen, die Angst vor der Pandemie, der Zweifel an den Kompetenzen der Politiker und die zunehmende Schwierigkeit, Entscheidungen nachvollziehen zu können. Entsprechend unzufrieden, verängstigt und verärgert seien breite Teile der Bevölkerung.

Um das Vertrauen in die Kompetenz von Politikern zu erhöhen, plädiert Reinhardt für einen stärkeren Dialog und eine bessere Informationskampagne der Regierenden. Sie sollten auch mehr Kreativität und Empathie zeigen. Fast drei Viertel der Bürger (71 Prozent) gehen davon aus, dass die Einschränkungen durch das Coronavirus auch 2022 bleiben werden. Damit ist die Bevölkerung ebenso skeptisch wie Ende 2020 vor den flächendeckenden Impfungen.