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Kindernothilfe verurteilt Verschleppung ukrainischer Kinder

21.02.2023

Mehr als 16.000 Kinder und Jugendliche sind betroffen. Symbolfoto: unsplash.com
Mehr als 16.000 Kinder und Jugendliche sind betroffen. Symbolfoto: unsplash.com

Duisburg/Frankfurt am Main (IDEA) – Die Kindernothilfe (Duisburg) hat in einer Studie dokumentiert, dass eine Vielzahl ukrainischer Kinder und Jugendlicher nach Russland verschleppt wurde. Dies sei ein schweres Kriegsverbrechen, „das wir auf das Schärfste verurteilen“, erklärte die Vorstandsvorsitzende der Organisation, Katrin Weidemann am 21. Februar. Anlass ist der Beginn des russischen Angriffskrieges vor einem Jahr.

„Es steht außer Frage, dass ukrainische Mädchen und Jungen aus ihrer Heimat entführt wurden“, sagte Frank Mischo, der die Studie begleitet hat. Die Ukraine geht von mehr als 16.000 Betroffenen aus. „Genaue und verlässliche Zahlen in der Kriegssituation zu erheben, ist jedoch äußerst problematisch“, so Mischo.

Laut der Kindernothilfe war die Ukraine vor dem Krieg das Land mit den meisten Heimkindern in Europa. Offiziellen Angaben zufolge lebten rund 91.000 Mädchen und Jungen in Waisenhäusern, Internaten und anderen Einrichtungen. Fast die Hälfte sind Kinder mit einer Behinderung. Mehr als 1.000 von ihnen seien nach Russland deportiert worden, so die Kindernothilfe.

Sie fordert die sofortige Rückführung der entführten Mädchen und Jungen sowie ihren Schutz vor jeglicher Gewalt. Außerdem benötigten sie psychosoziale Unterstützung und medizinische Versorgung. Seit einem Jahr ist die Organisation in Moldau, Rumänien und in der Ukraine aktiv und fördert mehr als zehn Projekte. Nach Angaben der Kindernothilfe hat sie und ihre Partner dort bislang rund 20.000 Kinder und Jugendliche unterstützt. Die Hilfe konzentriert sich auf Soforthilfe, psychosoziale und medizinische Unterstützung sowie Bildungsangebote für geflüchtete Kinder und Familien.

IGFM: Putin kann die Ukraine nicht erobern, aber er kann sie zerstören

Auch die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM/Frankfurt am Main) hat die russischen Kriegsverbrechen anlässlich des Jahrestages scharf verurteilt: „Der 24. Februar wird für immer als Datum einer nicht mehr für möglich gehaltenen Barbarei in die Geschichte eingehen.

Die IGFM erhält nahezu täglich erschreckende Berichte über Angriffe auf Wohnhäuser, Schulen, Krankenhäuser und zivile Lagerhallen, die von russischen Raketen zerstört werden“, erklärte der IGFM-Vorsitzender Edgar Lamm. „Putin kann die Ukraine nicht erobern, er kann sie aber zerstören“, fügte er hinzu.

Die IGFM leiste in der Ukraine über ihre dortige Sektion umfangreiche humanitäre Hilfe. Die Organisation unterstützt ferner die internationalen Bemühungen, die Verantwortlichen für die russischen Menschenrechts- und Kriegsverbrechen vor ein internationales Gericht zu bringen. Die Ukraine muss nach Ansicht der IGFM weiterhin mit allen Mitteln unterstützt werden: „Die Freiheit Europas wird heute in der Ukraine verteidigt“, so der IGFM-Vorsitzende Lamm. Er rief zugleich zur anhaltenden Solidarität mit den ukrainischen Flüchtlingen in Deutschland auf.

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