Politik
Katholische Bischöfe in der EU kritisieren Macron
14.02.2022
Brüssel (IDEA) – Die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE/Brüssel) hat die Forderung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach Einführung eines „Rechts auf Abtreibung“ kritisiert. Macron hatte am 19. Januar in einer Rede vor dem EU-Parlament gefordert, die EU-Grundrechtecharta entsprechend zu ergänzen.
In einer Mitteilung der COMECE heißt es, dass die Kirche den europäischen Integrationsprozess immer unterstützt habe. Man wolle jedoch darauf hinweisen, „dass einer der wichtigsten Werte die Achtung vor der Würde jeder menschlichen Person“ in allen Lebensphasen sei. Das gelte insbesondere in „Situationen völliger Verwundbarkeit“ – etwa bei einem ungeborenen Kind. Schon die Gründerväter der EU seien sich „der unveräußerlichen Würde“ des Menschen als gemeinsamer Grundlage der Union bewusst gewesen.
Im europäischen oder Völkerrecht gebe es kein anerkanntes „Recht auf Abtreibung“. Der Versuch, das zu ändern, würde nicht nur gegen fundamentale europäische Überzeugungen und Werte verstoßen, sondern auch eine Ursache für dauerhafte Konflikte zwischen den Bürgern der EU bilden.
Die Bischöfe seien sich „der Tragödie und Komplexität der Situationen bewusst, in denen sich Mütter befinden, die eine Abtreibung erwägen“. Die Betreuung von Frauen, die sich aufgrund einer Schwangerschaft in einer Konfliktsituation befänden, bilde einen zentralen Teil des diakonischen Auftrags der Kirche und müsse auch als Aufgabe der gesamten Gesellschaft wahrgenommen werden. „Weder sollten Frauen in Not allein gelassen, noch sollte das Lebensrecht des ungeborenen Kindes ignoriert werden. Beide müssen alle notwendige Hilfe und Unterstützung erhalten.“
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