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Menschenrechte

Kardinal Zen für Friedensnobelpreis vorgeschlagen

06.02.2023

Der pensionierte Bischof von Hongkong, Kardinal Joseph Zen. Foto: Picture Alliance/Alex Hofford
Der pensionierte Bischof von Hongkong, Kardinal Joseph Zen. Foto: Picture Alliance/Alex Hofford

Frankfurt am Main (IDEA) – Die „Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen“ unterstützt die Nominierung des früheren Bischofs von Hongkong, Kardinal Joseph Zen, für den Friedensnobelpreis. Die für China zuständige Kommission des US-Kongresses hat den 91-Jährigen zusammen mit anderen verfolgten Demokratieverfechtern in der chinesischen Sonderverwaltungszone vorgeschlagen.

Die Stephanus-Stiftung hatte den Kirchenmann 2018 mit dem Stephanus-Preis ausgezeichnet. Sie begründete dies mit dem Mut und der Beharrlichkeit des Kardinals im jahrzehntelangen Einsatz für die Freiheitsrechte. Er war von 2002 bis 2009 Bischof von Hongkong. Die Vorsitzende des Stiftungsvorstands, Michaela Koller (Frankfurt am Main), erklärte am 5. Februar: „Wir hoffen nun auf den Mut des Nobelkomitees, Peking die Stirn zu bieten. Eine Preisverleihung wäre dazu eine ausgezeichnete Gelegenheit.“ Koller ist Referentin für Religionsfreiheit der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM).

Kardinal Zen geriet als Demokratieunterstützer ins Fadenkreuz der chinesischen Machthaber. Er wurde am 11. Mai 2022 festgenommen und nach einigen Stunden gegen Zahlung einer Kaution freigelassen. Am 25. November wurde er zur Zahlung einer Geldstrafe von umgerechnet 500 Euro verurteilt. Der Vorwurf lautete, er und andere Angeklagte hätten eine Initiative zur Unterstützung von inhaftierten Demonstranten nicht vorschriftsmäßig gegründet. Laut der Stephanus-Stiftung erfolgte die Verurteilung zu Unrecht. Fast alle führenden Vertreter der Demokratiebewegung, die 2019 die Proteste gegen die Peking-nahe Regierung in Hongkong angeführt haben, befinden sich im Gefängnis oder im Ausland.

Die Stephanus-Stiftung ist nach dem Diakon der christlichen Urgemeinde benannt, der als erster Märtyrer wegen seines Bekenntnisses zu Jesus Christus gesteinigt wurde. Der nach Alfred Nobel (1833–1896) benannte Friedensnobelpreis wird alljährlich am 10. Dezember in Oslo verliehen.

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