Menschenrechte
Kardinal Schönborn spricht in Saudi-Arabien Religionsfreiheit an
26.02.2023

Riad/Wien (IDEA) – Saudi-Arabien gehört zu den Ländern, in denen Christen starker Verfolgung ausgesetzt sind. Dort ist am 25. Februar der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, mit dem Generalsekretär der Islamischen Weltliga (Englisch: Muslim World League), Muhammad Al-Issa, zusammengetroffen. Der Kardinal folgte damit einer Einladung Al-Issas. Das berichtete die katholische Presseagentur Kathpress.
Demnach hat der Kardinal bei der Begegnung in der Hauptstadt Riad unter anderem auf die Bedeutung der Religionsfreiheit hingewiesen. Beide Gesprächspartner hätten zugleich das Bemühen bekräftigt, den interreligiösen Dialog zu vertiefen. Schönborn: „Die Welt braucht gerade heute angesichts so vieler Herausforderungen mehr Einheit und keine Spaltungen.“ Die Religionen müssten Teil der Lösung sein und nicht des Problems.
Schönborn plädierte ferner dafür, die Jugend im Geiste von Toleranz und Wertschätzung zu erziehen. Er berichtete dem Gastgeber, dass in Österreich alle Religionen einen gesicherten rechtlichen Status haben. Al-Issa würdigte Papst Franziskus und dessen Initiativen für den interreligiösen Dialog. Der Papst sei in der arabischen Welt eine sehr angesehene und geschätzte Persönlichkeit. Die seit 1962 bestehende Islamische Weltliga wird von Saudi-Arabien finanziert.
Treffen mit Katholiken in der österreichischen Botschaft
Kardinal Schönborn traf am 25. Februar auch Katholiken in der österreichischen Botschaft in Riad und hielt dort einen Gottesdienst. Dabei ermutigte er die Christen: „Haltet zusammen und haltet an eurem Glauben fest!“
Von den 35,8 Millionen Einwohnern Saudi-Arabiens sind 90 Prozent Muslime und sechs Prozent Christen. Letztere sind laut dem Hilfswerk Open Doors meist Gastarbeiter aus Afrika und Asien. Sie würden schlecht bezahlt und seien verbalen und körperlichen Übergriffen ausgesetzt.
Im Weltverfolgungsindex von Open Doors rangiert Saudi-Arabien auf Platz 13. Dort ist die öffentliche Ausübung des christlichen Glaubens verboten. Ausländische Christen, die über ihren Glauben mit Muslimen sprechen, stehen in der Gefahr, inhaftiert und abgeschoben zu werden. Die wenigen saudi-arabischen christlichen Konvertiten mit mulimischem Hintergrund sind einem hohen Druck ausgesetzt, vor allem seitens ihrer Familien. Sie halten ihren Glauben in der Regel geheim. Dennoch nehme die kleine Zahl der saudischen Christen zu, so Open Doors.
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