Frei-/Kirchen
Kardinal: Priesteramt ist auch in Zukunft Männern vorbehalten
19.12.2021

Frankfurt am Main (IDEA) – Das Priesteramt wird in der katholischen Kirche auch künftig ausschließlich Männern vorbehalten sein. Diese Ansicht vertrat Gerhard Ludwig Kardinal Müller im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS/Ausgabe 19. Dezember).
Das Weiheamt stehe für das Verhältnis von Christus zur Kirche, sagte der frühere Präfekt der Glaubenskongregation: „Christus ist der Bräutigam, die Kirche seine Braut.“ Im fünften Kapitel des Epheserbriefes sei diese Symbolik, dass der Priester das Bild von Christus als Bräutigam repräsentiere, angesprochen.
Auf die Frage, warum das Geschlecht von Jesus so wichtig sei, antwortete Müller, dass die Polarität der Geschlechter nicht nur bereits in der Schöpfung angelegt, sondern nach katholischem Verständnis auch fundamental für die Ehe und das Weiheamt sei. Andere Ämter könnten selbstverständlich auch an Frauen vergeben werden. Aber die „geoffenbarte Glaubenslehre“ sei nicht beliebig interpretierbar. Jesus sei nicht als Meinungsmacher für irgendein „Programm der Weltverbesserung aufgetreten“. Auch heute müssten Fragen des Glaubens theologisch und nicht ideologisch diskutiert werden.
Auf den Einwurf, dass der Vorsitzende der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing (Limburg), das anders sehe, antwortete Müller: „Ein katholischer Bischof hat nur Autorität, wenn er dem Wort Gottes dient und sich nicht zum Herrn über den Glauben aufschwingt.“ Die Kirche sei kein „Interessensverband, der mit populistischen Slogans die Mitglieder bei Laune halten soll wie eine Partei ihre Wähler“.
Im Bezug auf den „Synodalen Weg“, auf dem Geistliche und Laien über Kirchenreformen diskutieren, sagte Müller: „Die Kirche ist eine Stiftung Gottes und nicht Objekt einer von Menschen ausgedachten Reformagenda.“
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