Kardinal Koch: Benedikt XVI. zum Kirchenlehrer erklären

Vatikanstadt/Würzburg (IDEA) – Kurienkardinal Kurt Koch hat sich dafür ausgesprochen, den verstorbenen Papst Benedikt XVI. zum Kirchenlehrer zu erklären. Zwar entscheide darüber in letzter Instanz der Papst, und er wolle einem solchen Urteil nicht vorgreifen: „Mit vielen Menschen wünsche und hoffe ich aber, dass dies geschehen wird“, sagte der Schweizer Theologe in einem Exklusiv-Interview für das Internetportal BenedictusXVI.org.

Darin hebt er dessen bleibende Bedeutung für die Zukunft von Theologie und Kirche hervor. Benedikt XVI. habe sein theologisches Denken stets an der Offenbarung Gottes in der Heilsgeschichte, zuhöchst in Jesus Christus, und an ihrer Weitergabe in der lebendigen Tradition der Kirche orientiert. Koch: „Diese Grundhaltung macht einen wahren Kirchenlehrer aus, so dass mit Recht darauf gehofft werden darf, dass Papst Benedikt XVI. eines Tages in die Schar der großen Theologen auf der päpstlichen Kathedra wie Leo der Große und Gregor der Große aufgenommen werden wird.“

Der Kardinal ist Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Das Internetportal ist eine Initiative der Tagespost Stiftung für katholische Publizistik (Würzburg). Es soll zu einem internationalen Wissensportal über Leben und Werk Benedikts XVI. werden. Der aus Oberbayern stammende Theologe (bürgerlich Joseph Ratzinger) war am 31. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren gestorben. Als Papst amtierte er von 2005–2013.