Glaube
Johannes Holmer: Christen sind der Wahrheit verpflichtet
28.05.2022

Karlsbad-Langensteinbach (IDEA) – „Es geht bei der Wahrheit nicht um die Mehrheit.“ Das sagte der Theologe Johannes Holmer (Bülow/Mecklenburg) bei einem „Tag der Orientierung“ im Bibelkonferenzzentrum „Langensteinbacher Höhe“ (Karlsbad-Langensteinbach). Rund 200 Besucher nahmen an der Veranstaltung vor Ort und über den Livestream teil.
Laut Holmer kann die Wahrheit auch „ganz oft gegen die Mehrheit stehen“. Manchmal sei es deshalb auch richtig, „gegen die Mehrheit Entscheidungen zu treffen“, so der Pastor. Christen sollten sich immer an der Wahrheit orientieren, zugleich jedoch nicht vergessen, sie in Liebe zu vertreten. Das „Wissen um die Wahrheit“ könne zur Überheblichkeit führen, aber das „Leben mit der Wahrheit“ – also mit Jesus – führe immer „in die Demut vor Gott“.
Der Geschäftsführer des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-Consulere, Hermann Binkert (Erfurt), riet Christen ebenfalls, in ihrem Umfeld mutig und offen zu ihrer Meinung zu stehen – auch wenn sie damit einer Minderheit angehörten. Binkert rief dazu auf, den Meinungskorridor zu bereichern und wieder zu erweitern. Er wies außerdem auf mögliche Manipulationen der öffentlichen Meinung durch die Medien hin.
Als Christen offen vom Sterben sprechen
Der Mitgründer und frühere Leiter der Hilfswerke „Hilfe für Brüder“ und „Christliche Fachkräfte International“ (heute „Coworkers“), Pfarrer Winrich Scheffbuch (Stuttgart), betonte in seinem Vortrag die Notwendigkeit der engen Beziehung zu Jesus Christus und seinem Wort, um Licht, Halt und Orientierung zu haben. Dann könne man auch ganz offen über das Sterben sprechen. Das fehle in der heutigen Gesellschaft, in der man demente „98-Jährige aus dem Altenheim“, auf der Intensivstation noch ein halbes Jahr herumschiebe und mit Medikamenten füttere.
Er wolle an seinem Sterbebett jemanden haben, der ihm sage: „Jesus ist da und du bist in seiner Hand geborgen.“ Das 1959 gegründete Bibelkonferenzzentrum ist eine der größten evangelikalen Tagungsstätten Süddeutschlands. Aus der Arbeit des Zentrums entstand eine unabhängige Gemeinde mit rund 650 Mitgliedern.
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