Frei-/Kirchen
Iran: Gemeindegründerin begnadigt
31.10.2022
Warum Fariba Dalir zunächst zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war.
Teheran (IDEA) – Im Iran ist eine christliche Konvertitin und Gemeindegründerin, Fariba Dalir (51), überraschend freigelassen worden. Sie war im November 2021 zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt worden, weil sie nach Auffassung des Gerichts „durch die Gründung und Leitung einer evangelikalen christlichen Kirche gegen die nationale Sicherheit verstoßen“ habe.
Wegen eines Verwaltungsfehlers war die Haftstrafe später auf zwei Jahre verkürzt worden. Wie die Internetplattform „Moring Star News“ berichtet, wurde Dalir am 18. Oktober aus dem berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran freigelassen. Dort verbüßen vor allem politische Gefangene ihre Strafen.
Antrag auf vorzeitige Freilassung abgelehnt
Dalir hatte im August einen Antrag auf vorzeitige Freilassung gestellt, der abgelehnt wurde. Im Evin-Gefängnis waren am 15. Oktober Unruhen unter Gefangenen ausgebrochen. Durch ein Feuer waren große Teil der Gebäude zerstört worden.
Medienberichten zufolge waren dabei acht Insassen ums Leben gekommen und 60 verletzt worden. Ob die Freilassung von Dalir in Zusammenhang mit dem Vorfall steht, ist nicht bekannt. Einen Tag vor Dalir war Pastor Naser Navard Goltapeh ebenfalls aus dem Evin-Gefängnis entlassen worden. Staatsoberhaupt Ali Khamenei hat ihn am 17. Oktober unerwartet begnadigt.
95 Prozent der knapp 84 Millionen Einwohner des Iran gehören zum schiitischen Zweig des Islams. Der Anteil der Christen liegt bei unter einem Prozent.
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