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Indien: Bombenanschlag auf Großveranstaltung der Zeugen Jehovas

30.10.2023

Ein Krankenwagen verlässt den Tatort. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Uncredited
Ein Krankenwagen verlässt den Tatort. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Uncredited

Kalamassery (IDEA) – In der südindischen Stadt Kalamassery (Bundesstaat Kerala) hat es am 29. Oktober eine Reihe von Explosionen bei einer Großveranstaltung der Zeugen Jehovas gegeben. Medienberichten zufolge starben dabei drei Menschen, mehr als 50 wurden teils schwer verletzt. Bei dem dreitägigen Gebetstreffen der Religionsgemeinschaft waren rund 2.300 Mitglieder anwesend.

Die Polizei nahm den mutmaßlichen Täter fest, nachdem dieser ein Video in den Sozialen Medien veröffentlicht und sich dann der Polizei gestellt hatte. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigte der Pressesprecher der Polizei von Kerala die Verhaftung. Man prüfe jedoch noch den Wahrheitsgehalt der Aussagen des Mannes.

In dem Video auf Facebook – es wurde mittlerweile gelöscht – bekannte sich ein Mann namens Dominic Martin zu dem Anschlag. Der 48-Jährige bezeichnet sich selbst als ehemaliges Mitglied der Zeugen Jehovas. Als Grund für seine Tat nannte er Wut über deren „anti-nationale“ Lehren. Ein regionaler Sprecher der Zeugen Jehovas bestritt gegenüber Reuters jedoch die Mitgliedschaft Martins. Er wisse nicht, ob Martin bei der Veranstaltung anwesend gewesen sei.

Ein ranghoher Polizeibeamter erklärte, eine vorläufige Untersuchung deute darauf hin, dass ein improvisierter Sprengsatz die Explosionen verursacht habe. Der indische Ministerpräsident Pinarayi Vijayan verurteilte die Tat und kündigte eine Untersuchung an.

Die Zeugen Jehovas sind eine religiöse Sondergemeinschaft, die sich selbst als christlich versteht. Sie haben ihre Ursprünge in den USA und glauben nicht an die Göttlichkeit Jesu. Das Feiern von Geburtstagen und kirchlichen Festen wie Weihnachten und Ostern lehnen sie als „heidnische Bräuche“ ab. Die weltweit über acht Millionen Mitglieder in 240 Ländern verweigern sich Bluttransfusionen ebenso wie dem Militärdienst und der Teilnahme an Wahlen. Die Gemeinschaft hat nach eigenen Angaben 60.000 Anhänger in Indien.

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