Frei-/Kirchen
In Spanien breitet sich der Protestantismus aus
24.09.2023
Madrid (IDEA) – Im katholisch geprägten Spanien breitet sich der Protestantismus aus. Vor allem die Zahl evangelikaler Gemeinden wächst. Das geht aus einer aktuellen Erhebung der Beobachtungsstelle für religiösen Pluralismus (Observatorio del pluralismo religioso en Espana) in Madrid hervor.
Danach sind von den insgesamt 30.703 Gottesdienststätten im Land 22.947 römisch-katholische Pfarreien; 4.359 sind evangelisch. Hinzu kommen unter anderem 1.749 Moscheen und islamische Gebetshäuser sowie 40 Synagogen.
Seit dem Jahr 2011, dem Gründungsjahr der teilstaatlichen Beobachtungsstelle, ist die Zahl evangelischer Gemeinden um rund 30 Prozent gestiegen.
Das Wachstum ist nach Angaben der Internetplattform Christian News (London) zumeist auf den Zuzug evangelikaler Christen aus Lateinamerika zurückzuführen. Protestantische Gemeinden seien vor allem in Großstädten vertreten, so in Madrid (420), Barcelona (220) und Valencia (112).
Unklare Kirchenstatistik
Offiziell gehören mehr als 90 Prozent der 47,4 Millionen Spanier der römisch-katholischen Kirche an. Jedoch gaben bei einer Studie des staatlichen Meinungsforschungsinstitutes Centro de Investigaciones Sociológicas im Jahr 2015 nur 68 Prozent der Befragten an, Katholiken zu sein. Es ist schwer möglich, die katholische Kirche offiziell zu verlassen, da das spanische Recht den Kirchenaustritt nicht kennt.
Nach offiziellen Angaben stellen Muslime etwa vier Prozent der Bevölkerung und Protestanten 0,3 Prozent.
2020 ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Europäischen Kommission, dass für 29 Prozent der Menschen in Spanien Religion wichtig ist, 37 Prozent ist sie gleichgültig und 33 Prozent unwichtig.
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