Menschenrechte
ICEJ: Wachsam gegenüber Islamisten sein
02.05.2024

Zu mehr Wachsamkeit gegenüber Islamisten in Deutschland hat der Israeli Alon Gat (Kibbuz Be’eri nahe Gaza) aufgerufen, der mit seiner Tochter der Entführung durch Hamas-Terroristen entkommen war.
Er äußerte sich am 1. Mai per Videoübertragung vor rund 600 Besuchern bei einer Solidaritätsveranstaltung der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ) zugunsten Israels in Fellbach bei Stuttgart. Laut Gat hat sich der Westen nicht wirklich gegen die Terrororganisation Hamas positioniert.
Sie hatte am 7. Oktober 2023 bei einem Überfall über 1.139 Menschen ermordet und mehr als 240 entführt. Viele Hamas-Anhänger seien der Auffassung, dass der Überfall auf Israel nur ein Anfang gewesen sei und als Nächstes Länder des Westens „dran“ seien.
Zum Hintergrund: Auch in Deutschland finden regelmäßig islamistische Demonstrationen statt. Erst am 27. April hatten rund 1.000 Demonstranten in Hamburg zur Errichtung eines Kalifats aufgerufen.
Alon Gat (37) war während des Hamas-Überfalls auf Israel kurz entführt worden. Er konnte sich und seine Tochter Geffen (3) in letzter Minute retten, indem beide aus einem fahrenden Auto sprangen. Seine Frau Yarden Roman-Gat wurde erst nach mehr als 50 Tagen aus der Geiselhaft befreit. Seine Schwester Carmel Gat wird noch immer festgehalten.
Er war als Projektmanager tätig und hat diese Tätigkeit aufgegeben, um weltweit vor der Hamas zu warnen.

Rabbiner: Israel führt einen biblischen Krieg
Der Rabbiner Shmuel Bowman (Efrat) berichtete, dass die Hamas seit dem 7. Oktober über 10.000 Raketen auf Israel abgefeuert habe. Er nannte den Kampf Israels gegen die Hamas im Gazastreifen einen „biblischen Krieg“. Es gehe „um Gut gegen Böse“.
Zugleich kritisierte er westliche Medien, in denen Israel als Aggressor dargestellt werde. „Krieg ist immer furchtbar und schrecklich.“ Doch Israel kämpfe um seine Sicherheit. Es gehe nicht darum, unschuldige Menschen zu töten. Nach den Worten von Bowman hätten bisher 263 israelische Soldaten den Kampf mit ihrem Leben bezahlt.
Der Rabbiner dankte Deutschland für seine Solidarität, wies aber zugleich Forderungen von Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) nach einem Waffenstillstand im Gazastreifen zurück: „Das bedeutet, die Aufgabe nicht zu Ende zu bringen. Israel hat genug davon, vergewaltigt, abgeschlachtet und ermordet zu werden.“
Bowman wies auch auf die wichtige finanzielle Unterstützung durch die ICEJ-Freunde hin. Bereits vor dem Hamas-Überfall habe die Organisation Menschen in der Region mit besonderen Funkgeräten ausgerüstet. Per Knopfdruck habe er am 7. Oktober bereits um 6.35 Uhr Sicherheitsoffiziere in einer gesamten Region über den Überfall der Hamas informiert, die so Kibbuztore hätten sichern können. Bowman: „Die ICEJ-Funkgeräte haben das Leben von 3.000 Israelis gerettet.“

Kein Geld für UNRWA
Kritik an der Wiederaufnahme der Zahlung von staatlichen Hilfsgeldern aus Deutschland für das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) übte der Sprecher und Gebetskoordinator der ICEJ Deutschland, Christoph Scharnweber (Stuttgart).
Nachdem bekanntgeworden war, dass Mitarbeiter der UNRWA am Hamas-Terrorüberfall vom 7. Oktober beteiligt waren, wurden die Geldzahlungen eingestellt. Seit Ende April flössen sie jedoch wieder, so Scharnweber.
Dabei sorgten diese Zahlungen auch dafür, dass an den Schulen im Gazastreifen zu Hass und Hetze gegen Israel aufgerufen werde: „Wenn ein Lehrer an einer deutschen Schule sagen würde: ‚Bringt alle Juden um!,‘ würde er entlassen.“ Doch an den Schulen im Gazastreifen bleibe er im Dienst.
Für Solidarität mit Israel in Kirchengemeinden werben
Der Vorsitzende des Deutschen ICEJ- Zweigs, Gottfried Bühler (Stuttgart), bezeichnete das Kommen der 600 Besucher als Zeichen, dass sie an der Seite Israels ständen. Es gelte, für diese Solidarität auch zu Hause in ihren Kirchengemeinden zu werben und Botschafter zu sein.
Die 1980 gegründete ICEJ unterstützt Israel aufgrund biblischer Grundsätze und Verheißungen. Das Werk hat Zweigstellen in über 90 Ländern. In Israel ist das Werk unter anderem Partner der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Es unterstützt soziale Projekte und fördert Initiativen der Koexistenz zwischen Juden und Arabern.
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