Ressorts
icon-logo

Kommentar

Heiliger Geist statt böse Geister

31.10.2024

Scheiden sich am 31. Oktober die Geister? Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer
Scheiden sich am 31. Oktober die Geister? Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer

Empfohlene redaktionelle Inhalte

An dieser Stelle finden Sie externe Inhalte von Elevenlabs, die unser redaktionelles Angebot ergänzen. Mit dem Klick auf "Inhalte anzeigen" stimmen Sie zu, dass wir diese und zukünftige Inhalte von Elevenlabs anzeigen dürfen. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.


Weitere Hinweise finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.

Von wegen Gruselfest – 7 Tipps, wie Christen Halloween evangelistisch nutzen können.

1. Menschen annehmen, die Halloween feiern

Ich habe in den letzten Jahren Menschen in meinem Umfeld gefragt, warum sie Halloween feiern. Die meisten sagten mir, dass sie den Ursprung des Festes nicht kennen. Soweit ich es beurteilen kann, haben die meisten mit Okkultismus nichts zu tun. Es verhält sich eher wie es in Apostelgeschichte 17,21 steht: „Die Athener brachten ihre Zeit mit nichts anderem zu als etwas Neues zu sagen und zu hören.“

In der heutigen Zeit liegt der Lebenssinn vor allem darin, Spaß zu haben und zu feiern. Nicht selten übernimmt man Trends und angesagte „Mottos“, weil es die breite Masse auch so macht. Kinder haben Spaß daran, sich zu verkleiden. Erwachsene haben den Fokus auf einer Feier, die zufällig an Halloween zu einer fragwürdigen Mottoparty geworden ist.

„Glaubst du an ein Leben nach dem Tod?“

Es ist in unserer Gesellschaft überall schon angekommen: Vom Einzelhandel, über die Medien, in Cafés, Restaurants, Schulen, bis hin zu den Universitäten wird dieses Thema aufgegriffen. Daher ist es angebracht, nicht jedem den Beweggrund der okkulten Praxis zu unterstellen. Wir sollten Menschen wegen der Teilnahme an Halloween innerlich nicht verachten und verurteilen.

Leider sind wir Christen oft bekannt dafür, gegen alles zu sein, keinen Spaß haben zu können und schlechte Laune zu verbreiten. Damit will ich nicht sagen, dass man nicht auch über die Hintergründe von Halloween reden darf oder über das unsichtbare reale Böse, was vorhanden ist. Aber zunächst sollten wir jeden aufrichtig annehmen.

2. Einladend reagieren

Auch wenn wir den Hintergrund des Festes kennen und diesen nicht gutheißen, können wir uns doch freuen, wenn Kinder an unserer Haustür klingeln. Es ist eine gute Gelegenheit, Gastfreundschaft im Ansatz auszuüben. Jeden herzlich begrüßen, freundliche Worte weitergeben und ihm etwas Erbauliches mitgeben, ganz nach dem Motto „Geben ist seliger als Nehmen“ (Apostelgeschichte 20,35).

Deswegen halte doch gerne Bonbons und andere Süßigkeiten bereit, die du dann mit Flyern und guter Literatur weitergibst, die auf den Glauben an Jesus und das Evangelium hinweisen. Wer weiß, inwiefern sich das auf die nächste Begegnung auswirken kann.

Mehr von IDEA lesen? Jetzt 4 Wochen für nur 1 Euro testen!

Zum Angebot

3. Dekoration der anderen Art

Und wenn unser Grundstück schon betreten wird, warum nicht mit untypischer Dekoration auffallen? Was spricht gegen eine schöne Herbstdekoration? Die meist verschrienen Kürbisse sind passend zur Jahreszeit.

Wieso diese nicht anders gestalten? Ich habe diese Kürbisse schon in vielen kreativen Formen gesehen. Ein ausgehöhlter Kürbis mit einem Kreuzsymbol, sogar das leere Grab, Kürbisse mit Botschaft (Jesus lebt), lächelnde Kürbisse statt ekliger Fratzen. Da habt ihr sicher auch schöne und auffallende Ideen.

Ein Kürbis mit Martin Luther-Schnitzerei. Foto: Evangelisches Dekanat Odenwald

4. Gute Fragen stellen

In der Regel sind die Begegnungen an der Tür recht kurzweilig. Und sollte es doch zu längeren Gesprächen kommen, wären konkrete Fragen angebracht – Worte, die mit Salz gewürzt sind (Kolosser 4,6).

Das können Fragen sein wie „Glaubst du an Geister?“, „Glaubst du an das Übernatürliche?“, „Glaubst du an ein Leben nach dem Tod?“, „Hast du Angst vor dem Tod?“, „Gibt es nicht schon so viel Horror auf der Welt?“ oder „Denkst du nicht, dass es auch sensible Gemüter gibt, die allein schon beim Anblick solcher Verkleidungen Angst bekommen könnten und das Drumherum an sich nicht vertragen?“

Diese Fragen können auch am Arbeitsplatz oder im Freundeskreis gestellt werden, da das Thema ja omnipräsent ist. Ich persönlich habe erlebt, dass man so schnell in ein tiefes Gespräch über das Übernatürliche kommt. Zwei weitere Themenvorschläge für längere Gespräche findest du weiter unten.

5. Digitalen Raum nutzen

Warum nicht an diesem Tag im Internet ermutigende Videos teilen zum Thema Freude, Frieden, Liebe, Hoffnung, das Leben (Konträr zu Tod/Mord/Krieg) und auch Videos und Beiträge zum Reformationstag?

So kann man auch ganz nüchtern einen Gegensatz darstellen, anstatt sich öffentlich über Halloween zu empören. Ein verfasster Post mit Link könnte so aussehen: „An diesem Tag wird es im Allgemeinen recht gruslig und blutig, darf ich heute mit euch etwas Positives teilen?“

In den sozialen Netzwerken erinnern Nutzer an den Thesenanschlag Martin Luthers. Bild: Pinterest

6. Ein Charakter nicht von dieser Welt

Spaßeshalber wird an diesem Tag erpresst: „Süßes, sonst Saures!“ – und man tritt als grobschlächtig und gewalttätig auf. Wie fallen wir charakterlich auf? Ich wurde erinnert an den Vers aus Philipper 4,5: „Lass eure Milde kundwerden allen Menschen, der Herr ist nahe.“

In diesem Bewusstsein mit einem Verhalten leuchten, das nicht von dieser Welt ist, indem wir das „erwägen“, was Paulus uns in Philipper 4,8 vorschlägt. Was wäre denn, wenn unsere Gedanken und Handlungen voll wären von Gerechtigkeit, Reinheit, Lieblichkeit, usw.

Hinterlässt das keine Spuren?

„Wenn die Menschen heute das, was böse ist, gut nennen und das, was gut ist, böse, dann sollte uns das nicht wundern.“

Licht in der Finsternis (nicht nur im Kürbis)

Mir ist aufgefallen, dass typische Schlagwörter wie Licht, Dunkelheit und Tod doch wunderbare Vorlagen für uns sind, ins Thema einzusteigen und diese in einem längeren Gespräch zu vertiefen. Man sieht in diesen Tagen überall Kerzen, Lichterketten, Laternen und man kokettiert offensichtlich mit dem Bösen.

Wenn die Menschen heute das, was böse ist, gut nennen und das, was gut ist, böse, dann sollte uns das nicht wundern. Die Bibel hat es schon im gewissen Sinne in Jesaja 5,20 vorhergesagt und davor gewarnt, wenn solches getan wird.

In 1. Johannes 5,19 beschreibt der Apostel Johannes den IST-Zustand dieser Welt. Die ganze Welt liegt im Argen. Umso mehr wäre es doch dran, den Menschen hoffnungsvolle Perspektiven aufzuzeigen, darüber zu sprechen, dass der Herr Jesus in diese Welt gekommen ist, um Licht und Hoffnung in diese Welt zu bringen.

„Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Johannes 8,12). Dieser Vers zeigt sogar einen Ausweg aus der Dunkelheit und Verzweiflung, in der man vielleicht feststeckt und aus eigener Kraft nicht rauskommt.

Bist du Salz und Licht und verweist auf das wahre Licht?

Auch Christen können über den Tod reden. Foto: unsplash.com

7. Hoffnung über den Tod hinaus (auch wir können über den Tod reden)

Skelette, Sensenmänner, Zombies, Horrorclowns und vieles mehr zeigen uns doch, dass der Tod ein weiteres zentrales Thema von Halloween ist. Und wir können auch dazu etwas sagen. Wir Christen werden von Leid und Krankheit nicht verschont und sind nicht selten diejenigen, die das meiste Leid erfahren. Aber trotzdem können wir einen Frieden haben, den die Welt nicht geben kann (Johannes 14,27).

Warum nicht an diesem Tag von der Hoffnung zeugen, die in uns ist (1. Petrus 3,15)? Warum nicht mutig davon reden, dass wir endlich wahren Frieden haben und Gott das Loch in unserem Herzen gefüllt hat? Warum nicht davon reden, dass wir glauben, das Jesus den größten Feind des Menschen, den Tod, besiegt hat und auferstanden ist? (Hosea 13,14; 1. Korinther 15,54f.).

Wenn wir keine Hoffnung haben, dann hat sie diese Welt auch nicht. Aber wir haben sie in Jesus Christus – es gibt echte Hoffnung. Schämen wir uns des Evangeliums nicht!

(Der Autor, Alan Haufe, ist verheiratet mit Ruth, hat zwei Töchter und arbeitet als Erzieher im Kindergarten. Er ist Organisator der Straßenpredigerkonferenz in München und ist selbst wöchentlich mit Büchertisch und Straßenpredigt evangelistisch aktiv.)

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?

IDEA liefert Ihnen aktuelle Informationen und Meinungen aus der christlichen Welt. Mit einer Spende unterstützen Sie unsere Redakteure und unabhängigen Journalismus. Vielen Dank. 

Jetzt spenden.

4 Wochen IDEA Digital 8,95 Euro 1,00 Euro

Entdecken auch Sie das digitale Abo mit Zugang zu allen Artikeln auf idea.de