Bericht
Hausgemeinde: „Ein Stück Paradies auf Erden“
28.05.2025

Was fasziniert Menschen an dem Modell der Hausgemeinden? David Omran (33) beschreibt, wie er in einer Hausgemeinde Christ geworden ist.
Von dem Konzept Hausgemeinde hörte ich zum ersten Mal im Jahr 2022. Eine Freundin lud mich ein, und ich war neugierig. Von Anfang an fühlte ich mich sehr wohl. Deshalb nahm ich regelmäßig an den wöchentlichen Treffen teil. Zu dieser Zeit glaubte ich zwar an Gott – religiös war ich aber nicht. Bisher hatte mich nichts überzeugt, obwohl mein Vater und meine große Schwester Muslime sind und meine Mutter als evangelische Prädikantin tätig ist.
Den Islam lehnte ich ab – vor allem wegen der untergeordneten Rolle der Frau. Die Praxis in der evangelischen Landeskirche erlebte ich als zu unpersönlich. An der Hauskirche schätzte ich sofort den innigen persönlichen Austausch beim gemeinsamen Essen. Ich durfte mitmachen, obwohl ich noch kein überzeugter Christ war.
Als analytischer Mensch war es mir immer wichtig, Dinge zu hinterfragen. Das war in der Hausgemeinde willkommen. Ich reflektierte und diskutierte viel über die Bibeltexte, die wir in der Gruppe lasen. Auch das Singen, Beten und der Segenszuspruch taten mir gut – ich freute mich jede Woche auf das nächste Treffen.
Bekehrung und Taufe
Am Abendmahl nahm ich lange Zeit nicht teil – denn ich wollte zunächst nicht akzeptieren, dass Jesus Christus für mich und meine Sünden gestorben ist. Zum einen wollte ich lieber selbst vor Gott bestehen, und zum anderen dachte ich, dass ich seine Vergebung nicht verdient habe.
Ich rang mit mir selbst und betete viel, was ich früher nie tat. Immer wieder durfte ich erleben, wie Gott meine Gebete erhört. Schließlich lernte ich Jesus besser kennen und nahm ihn als meinen Erlöser an. Ich ließ mich in der Lahn taufen – von der Freundin, die mich eingeladen hatte, und einem weiteren Hausgemeindemitglied. Das war besonders für meine Mutter befremdlich, denn ich war als Kind bereits evangelisch getauft worden. Heute bin ich aber überzeugt: Für mich war es die richtige Entscheidung.
Neue Hausgemeinde gegründet
Mit dem ersten Besuch der Hauskirche begann für mich eine Glaubensreise mit Jesus. Er hat mir dabei geholfen, mich selbst zu finden und weiterzuentwickeln. Ich fühle eine innere Ausgeglichenheit, wo ich zuvor oft wütend oder resigniert reagiert habe, wenn etwas nicht so lief, wie ich es mir wünschte.
Hätte ich meinen Glaubensweg auch ohne die Hausgemeinde gefunden? Wer weiß. 2024 habe ich eine neue Hausgemeinde mitgegründet. Ich bin sicher, dieses Konzept ist vor allem für diejenigen wertvoll, die nach innigen Beziehungen mit anderen Gläubigen suchen. Man sollte sich nicht von tiefgründigen Gesprächen über die Bibel abschrecken lassen. Auch Diskutieren gehört dazu.
Für mich persönlich ist die Gemeinschaft in der Hauskirche ein Stück Paradies auf Erden. Ich hoffe, dass noch viele Menschen diese Erfahrung machen dürfen.

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