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Gütersloh: FDP kritisiert Theologieprofessor

18.11.2022

Der reformierte Theologieprofessors Rolf Wischnath. Foto: Privat
Der reformierte Theologieprofessors Rolf Wischnath. Foto: Privat

Gütersloh (IDEA) – Die FDP Gütersloh hat scharfe Kritik an einer Rede des reformierten Theologieprofessors Rolf Wischnath (Gütersloh) zum Volkstrauertag geübt. Sie sei „freiheitsfeindlich, unverschämt und ehrverletzend“ gewesen, heißt es in einem Offenen Brief des FDP-Stadtverbandes an den Gütersloher Bürgermeister Nobert Morkes (parteilos).

Wischnath ist Vorsitzender des örtlichen Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Er hatte die Rede bei der zentralen Veranstaltung der Stadt am 13. November auf dem Alten Friedhof in Gütersloh gehalten. Darin hatte er vor einer weiteren Eskalation des Krieges in der Ukraine gewarnt. Schon jetzt habe Russland „auf militärische Erfolge der mit westlichen Waffen bis an die Zähne ausgestatteten Ukraine“ mit der Einberufung von tausenden Reservisten geantwortet, die „als Kanonenfutter in die Ukraine geschickt“ würden. Nötig seien jetzt „äußerste diplomatische Anstrengungen“, um Verhandlungen über einen Waffenstillstand und einen Frieden zu ermöglichen.

Die russische Regierung sei zwar ein verbrecherisches Regime, aber Krieg sei „immer die schlechtere Alternative, sogar zum Erdulden von Unrecht und Gewalt“. Die Lieferung weiterer schwerer Waffen an die Ukraine sei unverantwortlich, weil sie zu einer weiteren Eskalation führe. Damit vergrößere sie die Gefahr, dass in diesem Krieg auch Atomwaffen eingesetzt würden.

In dem Offenen Brief kritisierte der FDP-Stadtverband, Wischnath habe der Ukraine das Selbstverteidigungsrecht gegen den verbrecherischen russischen Angriffskrieg abgesprochen. Es hinterlasse „mehr als nur einen faden Beigeschmack“, von der Ukraine als einer „vom Westen bis an die Zähne bewaffneten“ Nation zu sprechen und dies als Grund für die russische Mobilmachung zu nennen. Die Aussage, es sei besser, mit Terror und Unterdrückung zu leben als Krieg zu führen, sei „geschmacklos“. Der Bürgermeister müsse sich von Wischnaths Äußerungen distanzieren und dürfe ihn nicht mehr zu Veranstaltungen der Stadt einladen.

Wischnath erklärte dazu gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA, er sei seit seiner Zeit als Offiziersanwärter bei der Bundeswehr überzeugter Pazifist. Durch ihre Forderung erweise sich die FDP als „Maulkorbpartei“.

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