Frei-/Kirchen
„Tausende von Bekehrungen“ in der Ukraine erlebt
26.02.2025

Führende Kirchenvertreter in der Ukraine berichten von einem neuen Interesse am christlichen Glauben. Drei Jahre nach Beginn der russischen Invasion habe er „Tausende von Bekehrungen“ erlebt, sagte der Großerzbischof der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche, Swjatoslaw Schewtschuk, in einem Interview mit dem katholischen Fernsehsender EWTN.
Der Mitgliederanteil dieser Kirche sei auf 12 Prozent der Bevölkerung gestiegen. Vor dem Krieg waren es rund neun Prozent. Schewtschuk begründete den Zuwachs damit, dass die Kirche in authentischer Weise „das Evangelium und die Wahrheit des lebendigen Gottes unter uns“ verkündige.
Die Kirche sei „ein „Leuchtturm für viele“. Kirchengebäude seien für Tausende zu „Zufluchtsorten“ geworden – als Schutzräume wie etwa die Krypta der Kathedrale in Kiew, noch mehr jedoch als „Quelle spirituellen Trostes“. Der Großerzbischof bezeichnete den Krieg als eine „Zeit der Evangelisierung“. In Krisenzeiten suchten die Menschen nicht nur nach Sicherheit, sondern auch nach Antworten auf die großen Fragen des Lebens.
Römisch-katholischer Bischof: Kirchen voller denn je
Ähnlich äußerte sich der römisch-katholische Bischof der Schwarzmeer-Stadt Odessa, Stanislaw Szyrokoradiuk. Die Kirchen seien voller denn je. „Viele kommen zur Katechese, zum ersten Mal in ihrem Leben. Es gibt auch viele Erwachsene, die nicht getauft sind und nun den Wunsch danach verspüren“, sagte er am 26. Februar der Nachrichtenagentur Kathpress.
Der selbstlose Einsatz der Seelsorger und das humanitäre Engagement der Kirche überzeugten viele. Obwohl es in Odessa nur wenige römisch-katholische Christen gebe, würden derzeit sechs Sonntagsmessen allein in seiner Bischofskirche gefeiert. „Wir beten darum, dass in diesem Jahr endlich der Friede kommt“, so Szyrokoradiuk.
Laut einer Studie der nichtstaatlichen Denkfabrik Razumkov Zentrum gehören 55 Prozent der rund 37 Millionen Einwohner zu orthodoxen Kirchen und 12 Prozent zur Griechisch-Katholischen Kirche. 2,5 Prozent sind Mitglieder evangelischer Kirchen und ein Prozent der römisch-katholischen Kirche. „Ich bin einfach nur Christ“ sagen demnach zehn Prozent der Bevölkerung. Etwa 18 Prozent gehören keiner Kirche oder Religion an.
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