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„Gottes Reich entfaltet sich in möglichst vielen Gemeinden“

02.07.2023

Der Gründer der unabhängigen Ausbildungsstätte „Werkstatt für Gemeindeaufbau“, Michael Winkler. Foto: IDEA/Valentin Schmid
Der Gründer der unabhängigen Ausbildungsstätte „Werkstatt für Gemeindeaufbau“, Michael Winkler. Foto: IDEA/Valentin Schmid

Ditzingen (IDEA) – Die unabhängige Ausbildungsstätte „Werkstatt für Gemeindeaufbau“ (WfG/Ditzingen bei Stuttgart) hat am 1. Juli ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Sie gehörte zu den ersten theologischen Schulen mit dualem Ausbildungskonzept.

„Wir müssen Menschen ausbilden, die Verantwortung übernehmen und Gemeinden leiten“, sagte der Gründer der WfG, Michael Winkler (Ditzingen), anlässlich des Jubiläums. Gemeinden müssten nach Multiplikation streben, nicht nach mehr Besuchern im eigenen Gottesdienst. Als Pastor habe er selbst lange das Ziel gehabt, seine Gemeinde einmal „in der Liste der ganz Großen“ zu sehen, berichtete Winkler.

Doch dann habe Gott ihm die Vision gegeben, die Werkstatt für Gemeindeaufbau zu gründen. „Das ist ein komplett anderes Mindset“ (Denkweise/d.Red.). Gottes Reich entfalte sich nicht in einer großen, sondern in möglichst vielen Gemeinden.

In der „heutigen postchristlichen Gesellschaft“ ist es laut Winkler wichtig, dass Gemeindegründer auch Missionare sind. „Gemeindegründung tendiert dazu, dass wir nur Leute mit christlicher Sozialisierung sammeln.” Leider sei das zu wenig, um kirchenferne Menschen zu erreichen. Winkler: „Ich würde heute lieber 40 christliche Schulen gründen als 40 Gemeinden.“

Der Theologe und Missionswissenschaftler Andreas Franz. Foto: IDEA/Valentin Schmid

Das Evangelium verändert die Gesellschaft

Der Theologe und Missionswissenschaftler Andreas Franz (Barleben bei Magdeburg) ermutigte die WfG, ihrem Auftrag treu zu bleiben. Er sprach als Vertreter der New Covenant International University (US-Bundesstaat Florida), die seit 25 Jahren die akademische Qualität der WfG sicherstellt.

Aus internationaler Perspektive sei es bedenklich, wie Christen in Deutschland versuchten, das Evangelium der Gesellschaft anzupassen. Andersherum sei es richtig: „Wo das Evangelium hinkommt, wird die Welt verändert. Erst die Einzelnen, dann die Gesellschaft.”

Laut dem WfG-Dozenten Gerhard Podrasa (Daytona Beach/Florida) brauchen Christen kulturelle Sprachfähigkeit, um das Evangelium „für eine Gesellschaft, die nur Shitstorms kennt und keine Gnade”, zu erklären. Relevant für die Gegenwart sei der Christus, „der unsere Bilder von Gott zerstört, damit Raum für den wahren Gott entsteht“. Im Gegensatz zu vielen „Moralaposteln“ sei Jesus nicht einfach Ankläger gewesen, sondern in den Tod gegangen, um Vergebung zu ermöglichen.

Über 1.000 Führungskräfte ausgebildet

Mit Blick auf das kommende Studienjahr sprach der Geschäftsführer und Studienleiter der WfG, Dominik Sikinger (Ditzingen), von einem „Rekordjahrgang“. So lägen der Ausbildungsstätte bereits 21 neue Anmeldungen vor. Aktuell seien gut 130 Studenten in den Voll- und Teilzeitstudiengängen sowie Weiterbildungsprogrammen der WfG angemeldet.

Das geistliche Profil der Ausbildungsstätte bezeichnete er gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA als „evangelikal mit charismatischer Färbung“, wobei die Priorität schon immer darauf liege, „dass Menschen ihr Potenzial in Christus entfalten.“

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