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„Gnadau“: Spaltungen beim Thema Musik verhindern

04.04.2022

Der Evangelische Gnadauer Gemeinschaftsverband empfiehlt, möglichst verschiedenen Musikstile im Gottesdienst zu berücksichtigen, um unterschiedliche Menschen zu erreichen. Symbolfoto: unsplash.com
Der Evangelische Gnadauer Gemeinschaftsverband empfiehlt, möglichst verschiedenen Musikstile im Gottesdienst zu berücksichtigen, um unterschiedliche Menschen zu erreichen. Symbolfoto: unsplash.com

Kassel (IDEA) – Der Evangelische Gnadauer Gemeinschaftsverband möchte Landeskirchliche Gemeinschaften anregen, über ihren Umgang mit Musik zu diskutieren. Der Arbeitskreis Musik der pietistischen Dachorganisation mit Sitz in Kassel hat dazu eine 32-seitige Handreichung „Musik in der Gemeinschaftsbewegung“ herausgegeben.

Wie es darin heißt, hat das Thema „gerade in unseren Reihen ein enormes Spaltpotenzial“. Musikstile und persönlicher Musikgeschmack würden zur theologischen Wahrheitsfrage erhoben. Dies könne Teile der Gemeinde ausgrenzen.

Musikalische Vielfalt fördern

Der Verband empfiehlt deshalb in dem Papier, musikalische Vielfalt in den Gemeinschaften zu fördern: „Es ist uns ein Anliegen, verschiedene musikalische Stilrichtungen in unseren Veranstaltungen zu berücksichtigen. Kein Musikstil ist ‚besser‘ als der andere.“ Mit unterschiedlichen Musikstilen könne man unterschiedliche Menschen erreichen.

Bei allen Entscheidungen sei es ratsam, die gewünschte Zielgruppe nicht aus dem Blick zu verlieren. Wolle man beispielsweise Familien stärker ansprechen, seien Kinder-Mitmachlieder ein Muss. Solle es um Jugendliche gehen, „gibt es wohl kaum einen Weg an Worship vorbei“. Doch auch für die ältere Generation sei ein Lobpreis- und Anbetungsteil mit vertrauten Liedern ein Segen.

Allerdings sei es schwierig, in jedem Gottesdienst allen gerecht werden zu wollen. Das sei auch nicht notwendig. Mancher Gottesdienst könne „ein bunter Mix aus vielen Vorlieben sein, denn in gegenseitiger Rücksichtnahme und Liebe unter den Geschwistern ‚erträgt‘ einer auch den anderen und seine musikalischen Bedürfnisse“.

Damit man allerdings im Gottesdienst nicht überrumpelt werde, sei es „vielleicht sinnvoll“, vorab bekannt zu geben, auf wen die Musik überwiegend ausgerichtet ist. So könne man vorab bekannt machen, ob es sich um einen „Band-Gottesdienst“, „Bläser-Gottesdienst“, einen „Klassik-Gottesdienst“ oder auch um einen „Familien-Gottesdienst“ handelt.

Musik ist ein Gottesgeschenk

Wie es in dem Papier weiter heißt, ist Musik ein Gottesgeschenk. Solche mit geistlichen Inhalten „verwurzelt unseren Glauben und gibt uns Raum zu Lob und Anbetung unseres Schöpfers“. Der gemeinsame Gesang sei „die Theologie im Munde der Gemeinde“. Miteinander zu musizieren verbinde und schaffe Einheit.

Die Broschüre kann man kostenlos herunterladen oder in gedruckter Form für zwei Euro beim Gnadauer Verband bestellen. Leiter des Arbeitskreises ist der Generalsekretär der Dachorganisation, Frank Spatz (Kassel). Zu „Gnadau“ gehören rund 90 Verbände und Werke.

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