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Menschenrechte

Globaler Menschenhandel ist ein Milliardengeschäft

01.06.2022

Der Vorstandsvorsitzende der Menschenrechtsorganisation International Justice Mission Deutschland, Dietmar Roller. Foto: privat
Der Vorstandsvorsitzende der Menschenrechtsorganisation International Justice Mission Deutschland, Dietmar Roller. Foto: privat

Schwäbisch Gmünd (IDEA) – Die Abschaffung des transatlantischen Sklavenhandels im 19. Jahrhundert hat nur einen kleinen Teil des globalen Menschenhandels beseitigt. Prostitution und sexuelle Ausbeutung von Menschen sind nie verschwunden. Das sagte der Vorstandsvorsitzende der Menschenrechtsorganisation International Justice Mission Deutschland (Internationaler Auftrag für Gerechtigkeit/IJM), Dietmar Roller (Berlin), beim Kongress „Gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung – Auch Christen sind gefragt“.

Die Veranstaltung findet vom 29. Mai bis 1. Juni im Christlichen Gästezentrum Württemberg „Schönblick“ in Schwäbisch Gmünd statt. Der Menschenhandel sei heute ein „Geschäft“, mit dem weltweit Milliarden verdient würden. Durch die Corona-Krise habe in diesem Zusammenhang der Missbrauch über das Internet massiv zugenommen. Dabei würden Kinder und teilweise sogar Säuglinge vor laufender Kamera missbraucht: „Das jüngste Opfer, das wir befreit haben, war zwei Monate alt.“

Generell nehme die sexuelle Ausbeutung von Kindern zu. Besonders viele Fälle habe man bisher auf den Philippinen registriert. Durch die Zusammenarbeit mit Polizisten vor Ort habe die IJM hier bereits viele Opfer befreien und zahlreiche Täter überführen können. Dadurch hätten die Sicherheitsbehörden die Menschenhändler wirkungsvoll bekämpfen können: „Wenn es zu Verurteilungen kommt, erschüttert es das Milieu.“

Die Betreiber von Porno-Seiten zur Umsetzung des Jugendschutzes zwingen

Der nächste Schritt müsse nun darin bestehen, auch die Täter in Deutschland und anderen Ländern härter zu bestrafen. Noch fühlten sie sich nämlich relativ sicher. In diesem Zusammenhang setze sich die IJM im Bund mit anderen Organisationen und Anwälten bereits für eine entsprechende Gesetzesänderung ein.

Roller sprach sich außerdem für einen effektiven Jugendschutz aus. Es müsse verhindert werden, dass Kinder und Jugendliche leichten Zugang zu Porno-Seiten im Internet hätten. Wirksame Sperren wären laut Roller ein erster Schritt, um zu verhindern, dass Kinder mit pornografischen Darstellungen in Kontakt kommen.

Heimowski: Menschenhandel tritt die Schöpfungsidee Gottes mit Füßen

Der Beauftragte der Deutschen Evangelischen Allianz am Sitz des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung, Uwe Heimowski (Berlin/Gera), sprach über Gottes „Schöpfungsidee“ für den Menschen. Gott wolle, dass Mann und Frau frei seien und keiner den anderen unterdrücke. Doch der globale Menschenhandel trete diese Schöpfungsidee mit Füßen. Wann immer diese Idee missbraucht werde, blute Gottes Herz, so Heimowski, dessen Schwester selbst Opfer von Zwangsprostitution geworden war.

Gott stelle sich schon in den Zehn Geboten als der „Befreier“ vor, der versklavte Menschen in die Freiheit führe. Zugleich sollten Christen „Prostituierte, Zuhälter, Despoten und Menschenhändler“ nicht von oben herab betrachten, da alle Menschen Sünder seien. Es sei einerseits Mitleid und Mitgefühl für die Frauen und andererseits Hilfestellung für in Pornografie und Zuhälterei verstrickte Männer nötig.

Veranstalter des Kongresses sind das Bündnis „Gemeinsam gegen Menschenhandel“, die Organisationen „Mission Freedom“, „Aktion Hoffnungsland“ und „International Justice Mission“ sowie die Deutsche Evangelische Allianz und das christliche Gästezentrum „Schönblick“. Die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA zählt zu den Medienpartnern des Kongresses.

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