Frei-/Kirchen
„Gegen die Gottvergessenheit in der Gesellschaft angeschrien“
19.08.2022
Zeitz (IDEA) – In Zeitz (Sachsen-Anhalt) haben Bürger der Selbstverbrennung des Pfarrers Oskar Brüsewitz vor 46 Jahren gedacht. Dazu eingeladen hatten die Stadt und die örtliche evangelische Kirchengemeinde.
Brüsewitz hatte sich am 18. August 1976 vor der Michaeliskirche aus Protest gegen die atheistische Erziehung von Kindern und Jugendlichen in der DDR mit Benzin übergossen und angezündet. Vier Tage später erlag er seinen schweren Verletzungen.
An dem Gedenken nahmen rund 70 Personen teil, berichtete die Evangelische Kirche Region Zeitz auf ihrer Internetseite. Den Angaben zufolge erinnerte Pfarrer i. R. Dieter Ziebarth – er war von 1970 bis 1978 an der Michaeliskirche tätig – daran, dass Brüsewitz auf dem Gelände seiner Kirche in Rippicha ein Schild mit dem biblischen Zitat „Die auf Gott vertrauen, erhalten neue Kraft“ (Jesaja 40,31) aufgestellt hatte. Ziebarth zufolge war das Fanal von Zeitz kein Zeichen von Schwäche. „Mit aller Kraft hat Brüsewitz gegen die Gottvergessenheit in der Gesellschaft angeschrien. Es war aber auch ein Appelll an die Kirche, ein Zufluchtsort zu sein.“
Die jüngste Tochter von Brüsewitz, Pastorin Esther Fröbel (Döschnitz/Thüringer Wald), sagte in einem abschließenden Gebet, dass ihr Vater mit seinem Tun die Menschen wachrütteln und ermutigen wollte. Oberbürgermeister Christian Thieme (CDU) und weitere Gäste legten Blumen an der Gedenksäule nieder.
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