Gesellschaft
Gauck fordert verstärkte Anstrengungen gegen den Hunger
04.12.2023
Leipzig (IDEA) – Altbundespräsident Joachim Gauck hat kritisiert, dass „in unserer Welt des Überflusses immer noch mehr als 800 Millionen Menschen“ hungern. „Kinder, die unterernährt sind, Menschen, die ihre Existenzgrundlage verlieren – all das geschieht, während genug Lebensmittel produziert werden, um alle Menschen zu sättigen“, sagte er am 3. Dezember in Leipzig.
Er sprach in einem Gottesdienst zur Eröffnung der Spendenaktion des evangelischen Hilfswerks „Brot für die Welt“. Sie steht unter dem Motto „Wandel säen“. Gauck forderte zu mehr Solidarität und persönlichem Engagement auf. „Wir sind nicht am Ende unserer Möglichkeiten, solidarisch zu sein.“ Sich für andere einzusetzen, führe auch persönlich zu nachhaltigem Glück. Dieses Glück erlebe man nicht, wenn man sich von der Welt zurückziehe.
Präsidentin Pruin sieht Verteilungs- und Gerechtigkeitskrise
Die Präsidentin von „Brot für die Welt“, Dagmar Pruin (Berlin), nannte als Grund für die steigende Zahl Hungernder eine Verteilungs- und Gerechtigkeitskrise. Doch auch wenn heute eine friedliche Zukunft und gerechte Verhältnisse kaum vorstellbar seien, stimme sie die Tätigkeit der Partner von „Brot für die Welt“ zuversichtlich. Eine Umkehr und ein Wandel seien noch möglich.
Der sächsische Landesbischof Tobias Bilz (Dresden) bezeichnete das diesjährige Motto der Spendenaktion als einen „ganz starken Hoffnungsakt“. Die Spendenaktion „Brot für die Welt“ der evangelischen Kirche gegen Hunger und Armut fand erstmals 1959 statt. Aktuell fördert das Werk mehr als 1.800 Projekte in 90 Ländern, vor allem in den Themenbereichen Hunger, Armut, Bildung, Gesundheit, Menschenrechte und Klimaschutz.
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
IDEA liefert Ihnen aktuelle Informationen und Meinungen aus der christlichen Welt. Mit einer Spende unterstützen Sie unsere Redakteure und unabhängigen Journalismus. Vielen Dank.