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FTH Gießen nimmt „Campus der Zukunft“ in Betrieb

07.10.2022

Vor dem Neubau „Campus der Zukunft“: die FTH-Studentenbetreuerin Kim Diehl und Rektor Prof. Stephan Holthaus. Foto: FTH Gießen
Vor dem Neubau „Campus der Zukunft“: die FTH-Studentenbetreuerin Kim Diehl und Rektor Prof. Stephan Holthaus. Foto: FTH Gießen

Gießen (IDEA) – Die evangelikale Freie Theologische Hochschule Gießen (FTH) hat einen „Campus der Zukunft“ in Betrieb genommen. Wie ihr Rektor, Prof. Stephan Holthaus, am 7. Oktober vor Journalisten sagte, ist es ein „Wunder Gottes“, dass der Neubau innerhalb von zwei Jahren mit einer Verzögerung von nur drei Wochen fertiggestellt werden konnte und es bei den Kosten in Höhe von 9,3 Millionen Euro keine Steigerungen gegeben habe. Das Geld hätten Freunde der Hochschule durch Spenden, Zustiftungen und zinslose Darlehen aufgebracht. Holthaus: „Wir brauchen keinen Bankkredit.“

Der Neubau, der nach dem Konzept „Campus als Lebensraum“ gestaltet wurde, hat eine Nutzfläche von 2.800 Quadratmetern. Es entstanden sieben Hörsäle, drei Seminarräume, 35 Büros, ein Café, eine Bibliothek, ein Lesesaal, eine Buchhandlung sowie eine Kapelle. Sie werde im Studienalltag täglich genutzt, weil Lehrkräfte und Studenten jeden Tag mit einer gemeinsamen Andacht beginnen. Zusammen mit dem renovierten Altbau verfügt die Hochschule nun über 4.200 Quadratmeter Nutzfläche.

Effiziente Heiz- und Klimatechnik

Der Neubau wurde, so Holthaus, nach den neuesten energetischen Richtlinien gebaut – mit effizienter Heiz- und Klimatechnik samt Photovoltaikanlage. In der Heizperiode werden die Räume über Deckenstrahlplatten aus der Abwärme der Stromproduktion eines Blockheizkraftwerkes geheizt. Die Wärme, die das Kraftwerk im Sommer produziert, wird über eine Absorptionskältemaschine in Kälte umgewandelt, die im Sommer die Räume kühlt. Bei der Stromversorgung sei man, so Holthaus, fast autark. Für die Energieanlage habe das Land Hessen einen Zuschuss in Höhe von 60.000 Euro zur Verfügung gestellt. Weitere Fördermittel habe es nicht gegeben.

Andere theologische Hochschulen schrumpfen, die FTH wächst

Wie Holthaus weiter ausführte, nimmt die FTH unter den 16 privaten Theologischen Hochschule und 30 theologischen Fakultäten der staatlichen Universitäten eine Sonderstellung ein: „Andere schrumpfen, wir wachsen.“ In den 1980er Jahren hätten noch 12.000 Studenten in Deutschland das Fach Evangelische Theologie belegt, heute seien es rund 3.000. An der FTH seien vor fünf Jahren 130 Studenten eingeschrieben gewesen, heute seien es 201, darunter 46 Studienanfänger. Der Zukunftscampus sei für weiteres Wachstum ausgelegt: „Wir können insgesamt 250 Studenten aufnehmen.“

Die neuen Räume können die Studenten an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr nutzen. An der Hochschule sind zehn Professoren, sechs Dozenten und zwei wissenschaftliche Mitarbeiter tätig. Darüber hinaus arbeiten dort 19 weitere Mitarbeiter. Die über 1.000 Absolventen der Hochschule sind als Geistliche vor allem in Freikirchen, Landeskirchlichen Gemeinschaften und freien Werken in 45 Ländern tätig

Wie die FTH-Studentenbetreuerin Kim Diehl sagte, schätzen die Studenten das ganzheitliche Ausbildungskonzept der Hochschule. Es gehe nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch um Persönlichkeitsentwicklung. Die jetzigen Studenten kämen aus 14 verschiedenen Kirchen und Freikirchen.

Die Hochschule wurde 1974 in Seeheim (Südhessen) als Freie Theologische Akademie (FTA) gegründet, ist seit 1981 in Gießen ansässig und seit 2004 als Hochschule staatlich anerkannt.

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