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Freikirche „Chrischona Schweiz“ will sich umbenennen

30.09.2021

Chrischona Schweiz klärt auf ihrer Internetseite über den Umbenennungsprozess auf. Screenshot: chrischona.ch
Chrischona Schweiz klärt auf ihrer Internetseite über den Umbenennungsprozess auf. Screenshot: chrischona.ch

Schaffhausen (IDEA) – Der Freikirchen-Verband „Chrischona Schweiz“ (Schaffhausen) will sich umbenennen. Der neue Name soll „Viva Kirche Schweiz“ lauten. Das haben Vorstand und Leitung des Verbandes beschlossen. Die Delegiertenversammlung muss diesem Beschluss jedoch noch zustimmen. Sie wird am 20. November darüber entscheiden. Wenn dieses Gremium seine Zustimmung erteilt, wird der Gemeindeverband ab Anfang Mai 2022 den neuen Namen tragen.

Die Leitung teilte dazu mit, dass der neue Name für einen „Lebensraum“ stehe, in dem Leben geteilt und gefördert werde und Menschen mit Gott in Berührung kämen. Ein wichtiges Kriterium sei außerdem die Dreisprachigkeit der Organisation. „Chrischona Schweiz“ wolle als nationale Bewegung weiterhin in drei der vier Schweizer Landesteilen (Deutschschweiz, französische und italienische Schweiz) aktiv sein. Der Name „Chrischona“ habe sich dabei als nicht praktikabel erwiesen. „Viva Kirche, Église Viva und Chiesa Viva versprechen hier Besserung.“

Die Entscheidung zur Umbenennung sei zugleich eine Folgerung daraus, dass der frühere Dachverband „Chrischona International“ die einzelnen Zweige 2019 in die Selbstständigkeit entlassen habe. Nun gebe es allein in der Schweiz mehrere eigenständige Organisationen, die Chrischona im Namen trügen. Mit der Umbenennung wolle man möglichen Verwechslungen vorbeugen. Den Chrischona-Kirchengemeinden vor Ort sei es freigestellt, ob sie anschließend für sich diesen Namenswechsel nachvollziehen wollten.

Eng mit dem Theologischen Seminar St. Chrischona verbunden

Der Vorsitzende von „Chrischona Schweiz“, Christian Haslebacher (Märstetten/Kanton Thurgau), teilte der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA auf Nachfrage mit, dass „Chrischona“ ein Ort und eine „Marke“ der „geistlichen Inspiration sowie der theologischen und persönlichen Zurüstung“ bleibe. Mit dem Theologischen Seminar St. Chrischona (Bettingen) sei man weiterhin als Netzwerkpartner „ideell, geistlich und personell verbunden“.

In einem Beitrag auf dem Blog von „Chrischona Schweiz“ betont Haslebacher außerdem, dass die Wurzeln des Gemeindeverbands auf St. Chrischona lägen . Wenn der Verband nun über seinen Namen diskutiere, gehe es jedoch „nicht um unsere Geschichte und um unsere Wurzeln, sondern um unsere Zukunft und unsere Flügel“.

Der Regionalleiter von „Chrischona Schweiz“ für die Romandie, Basel und das Tessin, Stefan Fuchser (Noville/Kanton Waadt), warb im Blog für eine „interkulturelle Kirche mit großem Respekt gegenüber anderen Sprachregionen“. Dazu gehöre ein multilingualer Ansatz „ohne einseitige sprachliche Hoheit“. Um die bestehende Einseitigkeit zu beseitigen, müsse der Name von „Chrischona Schweiz“ angepasst werden.

Vorstandsmitglied Eveline Hedinger (Bonstetten/Kanton Zürich) bezeichnete im aktuellen Rundbrief „Info Chrischona Schweiz“ den Namen Chrischona als sperrig.

Zu „Chrischona Schweiz“ gehören über 90 Gemeinden, die vor der Corona-Pandemie wöchentlich rund 13.000 Gottesdienstbesucher zählten.

Chrischona Deutschland: Bei uns liegt diese Frage nicht oben auf

Der Vorsitzende des Chrischona-Gemeinschaftswerkes Deutschland (CGW), Wieland Müller (Gießen), kommentierte die geplante Umbenennung in der Schweiz auf IDEA-Anfrage mit den Worten: „Wir können unsere Schweizer Geschwister verstehen und stehen im engen Austausch. Beim CGW liegt aber diese Frage nicht oben auf.“

Zum CGW gehören rund 60 Gemeinden, die vor der Corona-Krise knapp 6.000 Mitglieder und regelmäßige Besucher hatten.

Die Pilgermission St. Chrischona (2014–2019 „Chrischona International“) wurde 1840 von Christian Friedrich Spittler (1782–1867) auf dem Berg St. Chrischona bei Basel als „Schule für Pilgermissionare“ gegründet. Nach ihrer Ausbildung zogen sie aus, um die christliche Botschaft zu verbreiten.

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