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FeG-Präses warnt Christen vor Verlust an Glaubwürdigkeit

27.09.2024

Der Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Henrik Otto. Foto: FeG Deutschland
Der Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Henrik Otto. Foto: FeG Deutschland

Vor einem Verlust an Glaubwürdigkeit in christlichen Gemeinden und Kirchen hat der Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Henrik Otto (Rieden bei Füssen), gewarnt. Wenn man einer Kirche oder Gemeinde das Christliche nicht mehr glaube, gebe es nichts, wohin sie ausweichen oder was sie anbieten könne.

„Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn die Gute Nachricht von Jesus Christus nicht mehr im Mittelpunkt ihres Lebens steht“, sagte Otto laut Manuskript vor dem Bundestag (Synode) der Freikirche am 27. September in Solingen.

Er wandte sich ferner dagegen, Menschen einen unterschiedlichen Wert beizumessen. Jedem komme die volle Würde eines von Gott geliebten Geschöpfes zu. Deshalb werde er niemals einem Gedanken folgen, „der eine Gruppe von Menschen zu Unmenschen erklärt oder zu Sündenböcken macht“.

Zur Glaubwürdigkeit der Christen gehöre das Eintreten für den Schutz des Lebens – von seinem Anfang bis an sein Ende. „Wo Menschen in eine so verzweifelte Lage kommen, dass sie Leben – sei es das kleinste oder das alte oder das kranke – nicht mehr annehmen können, ist das eine Niederlage für uns alle und kein Menschenrecht“, so der Präses.

Hintergrund der Äußerung sind Forderungen in manchen politischen Kreisen, Abtreibung zu einem Menschenrecht zu erklären.

„Ein heiles Leben erwarten wir von unserem Heiland, nicht von einer Partei“

Unverzichtbar für ein glaubwürdiges Zeugnis ist laut Otto auch, „dass sich Christen niemals mit Haut und Haaren an eine Ideologie oder bestimmte Politik hängen dürfen. Ein heiles Leben erwarten wir von unserem Heiland, nicht von einer Partei – egal von welcher.“

Der Präses vertrat ferner die Ansicht, dass Mission künftig immer vielfältiger werde. Dazu brauche man die Kompetenz von Christen aus anderen Ländern, die das Evangelium auf natürliche Weise weitersagten und andere Menschen aus ihrem Kulturkreis erreichten. Sie täten das oft viel besser, als Menschen deutscher Herkunft das könnten.

Otto: Bald wird es KI-gestützte Glaubenskurse geben

Auch die Bedeutung der Mission im digitalen Raum werde weiter zunehmen. Dort erreiche man schon jetzt Menschen, „die nie einen Fuß in ein Gemeindehaus setzen würden“. Otto zeigte sich überzeugt, dass es schon bald Glaubenskurse geben werde, die auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI) durchgeführt werden: „Und ich freue mich schon jetzt auf den ersten Menschen, der nach seiner Bekehrung von einer KI in eine FeG geschickt wird.“

Im Blick auf statistische Erhebungen der Freikirche sprach der Präses von einer zwiespältigen Entwicklung. So seien noch nie so viele Menschen in den Freien evangelischen Gemeinden zum christlichen Glauben gekommen wie in den letzten Jahren, aber auch noch nie so viele in diesen Jahren ausgetreten. Otto verwies ferner auf fast 100 Gemeindegründungen in der Freikirche. Zugleich sei die Mitgliederzahl in etwa 300 der 500 Gemeinden rückläufig.

Der Bund FeG hatten Ende vergangenen Jahres fast 41.000 Mitglieder.

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