Frei-/Kirchen
Erdbeben: Auch viele Christen sind betroffen
07.02.2023
München/Mosbach (IDEA) – Von den schweren Erdbeben am Morgen des 6. Februar in der Türkei und Syrien sind auch viele Christen betroffen. Bisher ist laut Medienberichten von mehr als 5.000 Todesopfern und Zehntausenden Verletzten auszugehen. Schätzungen zufolge ist es das stärkste Erdbeben seit 1939. Bis zu 23 Millionen Menschen könnten davon betroffen sein.
Zahlreiche christliche Organisationen haben bereits Hilfsaktionen gestartet. Dazu zählt auch das weltweit tätige päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ (München). Der Geschäftsführer von „Kirche in Not“ Deutschland, Florian Ripka, erklärte, dass das Werk seinen Projektpartnern in den betroffenen Gebieten bereits Hilfen zugesichert habe.
Die von Christen besiedelten Gebiete der Region seien von den Erdbeben weniger stark betroffen als die Städte rund um das Epizentrum und das fast ausschließlich von Muslimen bewohnte syrische Kurdengebiet nahe der türkischen Grenze. Kirchliche Quellen berichteten, dass in den von Christen bewohnten Gebieten in Syrien die Küstenregion mit am schlimmsten betroffen sei. So sei zum Beispiel in der Stadt Latakia eine Person ums Leben gekommen und die katholische Herz-Jesu-Kirche schwer beschädigt worden.
Ein Erzbischof wurde gerettet
Auch im Landesinneren bebte die Erde derart heftig, dass Gebäude einstürzten und viele Menschen verschüttet wurden. Allein in Aleppo sind nach Informationen von „Kirche in Not“ 21 Gebäude zusammengestürzt. Von dort gingen die meisten Meldungen über Tote und Verschüttete ein. So sei der emeritierte melkitisch griechisch-katholische Erzbischof von Aleppo, Jean-Clement Jeanbart, nur knapp dem Tod entronnen und werde nun im Krankenhaus behandelt. Viele andere Menschen hätten nur noch tot aus eingestürzten Gebäuden geborgen werden können.
Die Projektdirektorin von „Kirche in Not“, Regina Lynch, schilderte ihren Eindruck nach vielen Telefonaten mit einheimischen Christen: „Die Kirche in Syrien ist schockiert über die Katastrophe.“ Die syrischen Bischöfe hätten vor allem zum Gebet aufgerufen.
OM: Katastrophenhilfeteam koordiniert Unterstützung
Auch das Hilfs- und Missionswerk Operation Mobilisation (OM/Mosbach bei Heidelberg) engagiert sich vor Ort. Der stellvertretende Direktor von OM Deutschland, Steffen Zöge, berichtete laut einer Mitteilung des Werks, dass sich das internationale Katastrophenhilfeteam von OM bereits am 6. Februar mit Gemeinden vor Ort und lokalen Partnern abgesprochen habe, um den Betroffenen zu helfen.
Zu Beginn werden die einheimischen Partner unter Koordination des OM-Teams Hilfsgüter wie warme Winterbekleidung, Decken, Lebensmittel und Hygieneartikel verteilen. „Unsere Partner vor Ort wollen neben der praktischen Hilfe auch ein Segen für die Menschen sein“, so Zöge weiter.
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