Frei-/Kirchen
EKD: „Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt“ etabliert
25.04.2022
Hannover (IDEA) – Die EKD schlägt einen neuen Weg ein, um Opfer sexuellen Missbrauchs bei Aufarbeitung und Prävention einzubeziehen. Betroffene, Vertreter der EKD und Fachleute haben sich auf ein „Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt“ verständigt. Das teilte die EKD-Pressestelle am 25. April in Hannover mit.
Das neue Beteiligungsforum werde zum zentralen Gremium innerhalb der EKD, in dem alle Fragen zum Thema sexualisierte Gewalt bearbeitet werden. Laut Mitteilung war das bisherige Modell der Beteiligung Betroffener gescheitert. Der Rat der EKD löste im vergangenen Jahr den damaligen Betroffenenbeirat auf. Zur Begründung wurden Konflikte in dem Gremium genannt. Betroffene kritisierten, dass sie zu wenig in Entscheidungen eingebunden wurden.
Das jetzt gebildete Beteiligungsforum setzt sich aus Mitgliedern des ehemaligen Betroffenenbeirates, die in dieser neuen Form mitarbeiten wollen, und Kirchenvertretern zusammen. Zu dem Gremium gehören auch die Präses der EKD-Synode, Anna-Nicole Heinrich (Regensburg), der EKD-Bevollmächtigte bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, Martin Dutzmann, Vertreter der Diakonie Deutschland, der Landeskirchen und der Fachstelle Sexualisierte Gewalt der EKD.
Detlev Zander aus dem ehemaligen Betroffenenbeirat begrüßt das neue Beteiligungsforum. Es biete die Chance, „den notwendigen Weg der EKD in der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt bei jedem Schritt kritisch zu begleiten und die Perspektive Betroffener direkt einzubringen“. Er sehe darin einen Meilenstein in den Aufarbeitungsprozessen sexualisierter Gewalt in Deutschland.
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