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EKBO: Über 40 Kirchen stellen Banner gegen „Zwangsfusionen“ auf

01.11.2021

Banner vor Feldsteinmauern: Christen aus Brandenburg wollen die Selbständigkeit der kleinen Kirchengemeinden erhalten. Foto: Privat
Banner vor Feldsteinmauern: Christen aus Brandenburg wollen die Selbständigkeit der kleinen Kirchengemeinden erhalten. Foto: Privat

Legde/Quitzöbel (IDEA) – Die Initiative „Kirche im Dorf lassen“ hat vor über 40 Kirchen im Bundesland Brandenburg Protestbanner gegen die geplanten Fusionen von kleinen Gemeinden durch die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) aufgestellt. Auf dem Banner steht der Name der Initiative sowie deren Internetseite und die Forderung „Keine Zwangsfusion von Kirchengemeinden!“.

Die Idee für die Banner-Aktion hatte Anne Petrick vom Gemeindekirchenrat Rosenhagen (Landkreis Prignitz). Laut Petrick müssen vermutlich in der übernächsten Woche noch weitere Banner nachgedruckt werden, da man sich vor Anfragen „kaum retten“ könne. Die Initiative bekomme sehr viel Zuspruch. Man werde die Selbstständigkeit „nicht kampflos preisgeben“, so Petrick.

Zum Hintergrund: Die EKBO sieht vor, künftig eine Mindestzahl von 300 Mitgliedern pro Gemeinde einzuführen. Wo das nicht der Fall ist, sollen kleine Kirchengemeinden zu größeren Verbünden zusammengeschlossen werden. Über das Gesetz soll bei der nächsten Tagung der Synode (10.–13. November) beraten werden. Die Initiative „Kirche im Dorf lassen“ (Legde/Quitzöbel im Landkreis Prignitz) wehrt sich gegen dieses Vorhaben.

Wie Reinhard Jung von der Initiative gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA mitteilte, tragen bisher 25 Kirchengemeinden einen Aufruf mit dem Titel „Keine Zwangsfusion von Kirchengemeinden!“ mit. Die Unterzeichner kündigen an: „Wir werden Anordnungen der Kirchenleitung, die zum Verlust der Selbstständigkeit unserer Kirchengemeinden führen würden, nicht Folge leisten, sondern das Unrecht öffentlich machen, dagegen protestieren und uns gegen alle diesbezüglichen Maßnahmen wehren, notfalls mit rechtlichen Mitteln.“

Laut der Initiative haben bereits über 70 Kirchengemeinden für die Landessynode im November einen Antrag gestellt, in dem sie die geplanten Fusionen von kleinen Gemeinden ablehnen. Die EKBO hat etwa 890.000 Mitglieder in rund 1.135 Kirchengemeinden. Davon haben mehr als 650 Kirchengemeinden weniger als 300 Gemeindeglieder.

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