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Kommentar

Eimer liebt dich

18.12.2022

Einer der öffentlichen Mülleimer in Berlin. Foto: Uwe Heimowski
Einer der öffentlichen Mülleimer in Berlin. Foto: Uwe Heimowski

Mülleimer mit Adventsbotschaft – ein Beitrag von Uwe Heimowski

Haben Sie schon mal die öffentlichen Mülleimer in Berlin gesehen? Knallorange hängen sie an den Straßenschildern. Und sie sind mit lustigen Sprüchen versehen. Da steht dann zum Beispiel: „Was du heute kannst entsorgen…“ oder „Für die Kippe. Danach.“ Oder „Die Fahrscheine, bitte.“ Da sind echt kreative Köpfe am Werk bei den Berliner Stadtwerken.

Mein Lieblingsspruch ist dieser: „Eimer liebt dich.“ Auch wenn mir natürlich klar ist, dass es sich nur um einen Werbegag handelt. Trotzdem spricht es mich an. Ich spinne das Sprachspiel in meinem Kopf weiter. Eimer liebt mich. Liebt mich einer? Und wer liebt mich, wenn ich mal im Eimer bin? Wer nimmt mir ab, was ich an Müll produziere – und damit meine ich jetzt mal diese andere Sorte von Müll: Schlechte Laune oder Lieblosigkeit. Wer liebt mich an meinen miesepetrigen Tagen? Wenn ich mich selbst nicht ausstehen kann.

Mein Lieblingsmülleimer hat tatsächlich die Adventsbotschaft auf den Punkt gebracht: Genau dafür ist Gott in die Welt gekommen. Um – wie es im Bibeldeutsch heißt – uns unsere Sünde abzunehmen. Um unsere Lasten zu tragen. Um für uns da zu sein, wenn wir nicht mehr weiterwissen. „Der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.“ (Lukas 19:10).

Einer liebt dich. Nicht nur ein Mülleimer.

(Der Autor, Uwe Heimowski (Berlin), ist Politikbeauftragter der Evangelischen Allianz in Deutschland.)

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