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Bericht

Ehekrisen überwinden

14.04.2023

Das Europäische Theologische Seminar bildet darin aus, Ehen und Familien gesund zu erhalten. Symbolfoto: iStock/Subjug
Das Europäische Theologische Seminar bildet darin aus, Ehen und Familien gesund zu erhalten. Symbolfoto: iStock/Subjug

Aus aller Welt zieht es Studenten nach Deutschland in den Schwarzwald. In Freudenstadt lassen sie sich beim Europäischen Theologischen Seminar (ETS) darin ausbilden, Ehen und Familien gesund zu erhalten. IDEA-Volontärin Artemis Raboti stellt den Masterstudiengang vor. Der Artikel ist zuerst in der IDEA-Spezialausgabe „Aus- und Weiterbildung“ erschienen.

Warum gibt es den Master in Ehe- und Familienberatung?

Auch Christen erleben in ihren Ehen Krisenzeiten. „Doch viel zu lange wurde das Thema in Gemeinden vernachlässigt“, ist Steffen Schumacher vom Europäischen Theologischen Seminar (ETS) überzeugt. Deshalb biete das ETS seit 2014 einen Master in „Marriage and Family Studies“ (Eheund Familienberatung) an. Wenn Gemeinden für Menschen und ihre Beziehungen relevant sein wollten, dann brauchten sie auch eine „fundierte seelsorgerliche Ausbildung“.

Für wen ist der Studiengang geeignet?

Das ETS ist das Theologische Seminar der Gemeinde Gottes in Deutschland. Die Freikirche gehört zur weltweiten Pfingstbewegung. Der Master ist überkonfessionell und richtet sich an kirchliche Mitarbeiter und Menschen, die Familien auf Basis christlicher Werte unterstützen wollen. Die Absolventen sind später im Gemeindedienst, in einer Praxis oder Beratungsstelle, im Bereich Sozialarbeit oder in der Krankenhaus- und Notfallseelsorge sowie in Gefängnissen tätig.

Für die Zulassung zum Studiengang ist ein abgeschlossener Bachelor erforderlich. Der Fachbereich spielt keine Rolle. Allerdings ist mindestens ein Jahr praktische Erfahrung, etwa in der Gemeindearbeit, erforderlich.

Was umfasst die Ausbildung?

Der dreijährige Teilzeit-Masterstudiengang gehört zum Bereich der Verhaltenswissenschaften. Er umfasst ein Minimum von sechs Semestern und wird berufsbegleitend angeboten. Das Studium besteht aus zwölf Modulen pro Jahr und einer Abschlussarbeit. Zu den Pflichtveranstaltungen gehört der Einstiegskurs in die Ehe- und Familienberatung.

Vermittelt wird auch grundlegendes Wissen über die Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen. Ein Themenblock widmet sich der Widerstandsfähigkeit (Resilienz). Zudem setzen sich die Studenten auch damit auseinander, wie traumatisierten Jugendlichen geholfen werden kann. Während des Masters nehmen die Studenten an zwei Supervisionsgesprächen teil. Das Fach „Christian Perspectives“ (christliche Perspektiven) beleuchtet Eheund Familienthemen aus biblischer Perspektive.

Wie läuft der Master ab?

Wie alle Studienprogramme des ETS wird auch dieser Master auf Englisch angeboten. Die Seminarwochen (Module) finden dreimal im Semester am Seminar im Schwarzwald statt. In dieser Zeit können die Studenten im Internatsbereich übernachten, der sich auf dem Campus befindet. Der Preis beträgt 510 Euro pro Modul.

Für die Musiker stellt das ETS die technische Ausrüstung – etwa Instrumente oder Aufnahmegeräte – sowie einen Übungsund Aufnahmeraum zur Verfügung. Für die Zeit zwischen dem Lernen gibt es Gemeinschaftsräume und einen Fitnessraum. In Deutschland wird der Master vom Dachverband für Christliche Beraterinnen und Berater (ACC) zertifiziert. Verliehen wird er von der Lee Universität (Cleveland, USA).

Wie sieht ein konkretes Beispiel aus?

Renate Belaja hat den Master vor sechs Jahren abgeschlossen. Die Mutter von drei Kindern ist überzeugt, dass allein psychologisch-therapeutische Ansätze oft nicht ausreichen, um Menschen bei Problemen weiterzuhelfen. Es brauche auch biblisch fundierte seelsorgerliche Beratung. Für den Master habe sie sich nach eigenen Angaben entschieden, weil er einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Zum Studium gehört auch, kulturelle Hintergründe kennenzulernen, die das Verhalten von Menschen prägen.

Davon hat Belaja profitiert. Sie arbeitet seit 2020 für die Diakonie Altholstein in Kiel und unterstützt Flüchtlinge mit seelischen Problemen und bei der Integration. Zum Beispiel bietet die Diakonie interkulturelle Elterncafés und Krabbelgruppen an, die junge geflüchtete Frauen unterstützen.

ETS | Rippoldsauer Str. 50 | 72250 Freudenstadt ets-kniebis.de | 07442 49050 | info@ets-kniebis.de

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