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Menschenrechte

Die Verfolgung von christlichen Frauen geschieht versteckt

17.11.2021

Helene Fisher (Deckname) analysierte für Open Doors die unterschiedliche Verfolgung von Frauen und Männern. Foto: IDEA/Wolfgang Köbke
Helene Fisher (Deckname) analysierte für Open Doors die unterschiedliche Verfolgung von Frauen und Männern. Foto: IDEA/Wolfgang Köbke

Schwäbisch Gmünd (IDEA) – Die Verfolgung von christlichen Frauen geschieht oft versteckter als die von Männern. Das sagte die Spezialistin für geschlechtsspezifische Verfolgung bei Open Doors International, Helene Fisher (Deckname), beim siebten ökumenischen Kongress „Christenverfolgung heute“ in Schwäbisch Gmünd.

Sie hat für Open Doors analysiert, wie sich die geschlechtsspezifischen „Druckpunkte“, die Christen aufgrund ihres Glaubens erleben, bei Männern und Frauen unterscheiden. So erlebten Männer vor allem körperliche Gewalt, wirtschaftliche Schikanen und würden häufig inhaftiert. Frauen seien von sexueller und körperlicher Gewalt sowie Zwangsheirat betroffen. Der Status und die Rollen von Männern und Frauen in der Gesellschaft bestimmten die Form, wie Druck ausgeübt werden könne, so Fisher. Es gebe somit nur wenige Frauen, die wegen ihres Glaubens im Gefängnis säßen. Ihr Gefängnis sei zumeist „Stigma und Scham“.

Vergewaltigte Frauen gelten als Ehebrecherinnen

Frauen würden unabhängig von ihrer Religion in Kriegen vergewaltigt, beispielsweise 2013 im Bürgerkrieg in Zentralafrika. In den christlichen Gemeinden hätten die Betroffenen dort als Eheverbrecherinnen gegolten und seien oftmals verstoßen worden. Den Frauen werde somit ihr Platz in der Kirche und in der Familie verwehrt, so Fisher: „Die Reaktion des Umfelds kann genauso so viel Schaden zufügen wie die Verfolgung selbst.“

Open Doors habe Seminare entwickelt, um den örtlichen Gemeinden zu helfen, aktiv zu werden. Das Werk fasse die Ergebnisse seiner Forschung in Berichten über genderspezifische Verfolgung zusammen.

Der viertägige Kongress wird veranstaltet vom Christlichen Gästezentrum Schönblick (Schwäbisch Gmünd) und der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA (Wetzlar) in Zusammenarbeit mit rund 40 evangelischen, katholischen und freikirchlichen Hilfswerken sowie Menschenrechtsorganisationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er endet am 17. November.

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