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Porträt

Die kostbarste Zeit des Tages

21.04.2025

Angelika Friesen ist christliche Influencerin. Foto: privat
Angelika Friesen ist christliche Influencerin. Foto: privat

Angelika Friesen (26) gehört zu den einflussreichsten christlichen Influencern Deutschlands. Auf ihrem Instagram-Kanal mit über 85.000 Abonnenten gibt sie Einblicke in ihren Alltag mit Gott. Von IDEA-Redakteurin Erika Weiss

Wenn Angelika Friesen morgens zur Bibel greift, setzt sie sich nicht einfach nur hin und liest los. Zunächst bereitet sich die 26-Jährige einen Cappuccino oder Smoothie zu – je nach Lust und Laune. Eine Duftkerze flackert, Bibel, Stifte und Notizbuch liegen bereit. Ihr Blick geht nach oben in den Himmel. Sie sitzt ein paar Minuten am Fenster und lässt ihre Gedanken schweifen. Diese schreibt sie in Form eines Gebets auf. Während des Bibellesens hält sie immer wieder inne – markiert Stellen. 

So gestaltet Friesen ihre Zeit mit Gott am liebsten. Manchmal filmt sie mit dem Handy ein kurzes Video für ihre Instagram-Abonnenten und teilt ihre Gedanken mit ihnen. Aber es gibt auch Tage, an denen Friesen nur wenige Minuten Bibel liest. Trotzdem ist die Zeit mit Gott für sie die kostbarste des Tages. Das war nicht immer so.

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Kein harmonisches Zuhause

Friesen wuchs in einer christlichen Familie auf – aber harmonisch ging es da nicht zu. Als Kind litt sie unter der angespannten Beziehung zu ihrem Vater. „Er war sehr streng und distanziert“, beschreibt sie ihn. Er erlaubte es seiner Tochter nicht, sich zu schminken oder weltliche Musik zu hören – aus seiner Sicht war das nicht christlich. Gleichzeitig verheimlichte er sein Alkoholproblem. In Friesen wuchs der Hass auf ihren Vater. 

Umso dankbarer war sie für ihre Mutter: „Sie hat mir eine lebendige Beziehung zu Jesus vorgelebt. Ich habe oft gesehen, wie sie in der Bibel las und betete“, sagt sie. Mit 18 Jahren zog Friesen von Bayern nach Frankfurt am Main – weit weg von ihrem Vater.

Versöhnung mit ihrem Vater

In Frankfurt begann sie ein Lehramtsstudium, schloss sich einer evangelischen Freikirche an und verlobte sich. Zu ihrem Vater hatte sie kaum Kontakt. Doch dann ging die Beziehung zu ihrem Verlobten in die Brüche, und auch ihr Studium brach sie ab. Friesen fiel in eine Depression: „Ich fühlte mich wie betäubt. Nichts machte mir mehr Freude – auch nicht Gott.“ 

Trotzdem las sie weiter Bibel. Auch wenn sie dabei nichts spürte, blieb sie dran. Nach und nach wurde das Bibellesen für sie zur Leidenschaft. 

Ein Rat ihres Pastors stellte sie schließlich vor eine Herausforderung: Sie sollte ihren Vater um Vergebung bitten. „Im ersten Moment habe ich gedacht: Mein Vater muss sich doch bei mir entschuldigen!“ Aber sie verstand, dass ihr Pastor recht hatte: „Ich habe meinen Vater all die Jahre nicht als Vater angenommen.“ Unter Tränen kam es zu einem versöhnenden Gespräch zwischen Tochter und Vater. Endlich spürte Friesen wieder Leichtigkeit. 

Heute hat sie sich mit christlichen Produkten selbstständig gemacht. Über ihren Onlineshop „Ästhetik & Tiefgang“ verkauft sie u. a. Stille-Zeit-Notizbücher. An ihrem Alltag mit Gott lässt sie ihre Abonnenten in den Sozialen Medien teilhaben und motiviert sie: „Das Einzige, was glücklich macht, ist Zeit mit Gott. Alles andere fügt sich dann.“

Angelika Friesen auf Instagram: @gellafree

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