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Demenzkranke am gesellschaftlichen Leben teilhaben lassen

01.05.2022

Der stellvertretende Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Franz-Josef Bode. Foto: Bistum Osnabrück
Der stellvertretende Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Franz-Josef Bode. Foto: Bistum Osnabrück

Leipzig (IDEA) – Der stellvertretende Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Franz-Josef Bode (Osnabrück), hat dazu aufgerufen, Demenzkranke und ihre Angehörigen am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen.

„Menschen mit Demenz haben einen Platz in unserer Mitte. Sie sind wertvolle Glieder unserer Gemeinschaft“, sagte er in dem ökumenischen Gottesdienst am 30. April in der Leipziger Nikolaikirche zur Eröffnung der „Woche für das Leben“. Sie steht in diesem Jahr unter dem Titel „Mittendrin. Leben mit Demenz“.

Bei Demenzkranken gingen gerade jene Eigenschaften verloren, die viele Menschen als Voraussetzung für ein würdevolles, gelingendes Leben ansähen, sagte Bode. Da könne es trösten und entlasten, dass die Würde des Menschen nicht von seiner Gesundheit, seiner Geisteskraft oder seiner Fähigkeit zur Selbstbestimmung abhänge, sondern unverlierbar sei. Der Garant der Würde des Menschen sei Gott. „Seine Eigenschaften – vor allem sein unerschöpflicher Beziehungswille und seine Liebe – zeigen auf, worin der Mensch die Kraft seines Lebens finden kann: in der mitfühlenden Begegnung, in der Gemeinschaft, im Gegenüber zu Gott.“

Kurschus: Gott gibt keinen Menschen verloren

Die EKD-Ratsvorsitzende, Präses Annette Kurschus (Bielefeld), sagte in ihrer Predigt über Psalm 31, Gott gebe keinen Menschen verloren. Das gelte auch dann, wenn ein Mensch „sein Gedächtnis, seine Erinnerungen, seine Persönlichkeit, seine Intelligenz, sein Wesen, sein Vertrauen, seinen Glauben, seine Hoffnung, seine Liebe, sogar sich selbst“ verliere. Das Psalmwort „In deine Hände befehle ich meinen Geist. Meine Zeit steht in deinen Händen“ schenke Zuversicht. „Selbst wenn ich einmal nichts mehr über mein Leben wissen sollte, werden meine Jahre bei Gott gut aufgehoben sein“, so Kurschus.

An dem Gottesdienst wirkten außerdem der sächsische Landesbischof Tobias Bilz (Dresden) und der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, mit. Er wurde live im MDR-Fernsehen übertragen und ist bis zum 30. April 2023 in der ARD-Mediathek abrufbar .

Die Woche für das Leben findet noch bis zum 7. Mai statt.

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