Das Bildungswesen braucht die Kirchen

Augsburg (IDEA) – „Die Kirchen sollten an ihren Schulen festhalten.“ Das fordert der Redakteur der „Augsburger Allgemeinen“, Daniel Wirsching, in einem Kommentar, der am 19. Mai auf deren Webseite veröffentlicht wurde. Anlass sind Recherchen der Zeitung über Sparmaßnahmen der Kirchen. Insbesondere die katholische Kirche wolle sich bundesweit von zahlreichen Schulen trennen, um Geld einzusparen.

Wirsching hält das für einen schweren Fehler: „Wenn sich die Kirchen verstärkt aus dem Bildungsbereich zurückziehen, den sie jahrhundertelang mittrugen, ist das alarmierend. Und zwar für die gesamte Gesellschaft.“ Die Schulen in kirchlicher Trägerschaft seien „allen Skandalen zum Trotz Erfolgsmodelle – für Kirchen, Familien, Gesellschaft und Politik“.

Selbst einer zunehmend säkularen Gesellschaft müsse an ihrem Erhalt gelegen sein. „Nicht nur, weil sie eine hohe Bildungsqualität bieten und den Staat entlasten, sondern auch und gerade, weil sie eine ‚Bildung um des Menschen willen‘ vermitteln.“

Der Staat solle die Kirchen deshalb besser unterstützen, damit sie an ihren Schulen festhalten könnten. Ihm stünden dazu viele Möglichkeiten zur Verfügung. Den Kirchen werde zwar vorgehalten, sie seien doch „reich“ und würden vom Staat über die Maßen finanziert.

Ein unvoreingenommener Blick zeige jedoch, dass sie bereits jetzt zum Sparen gezwungen seien. Das schließe auch die Schließung von Gotteshäusern ein. „Besonders im Osten Deutschlands ist die Lage prekär. Ein ‚Geschieht-ihnen-recht‘ ist da völlig unangebracht.“