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Gesellschaft

Das war 2021 im Westen

29.12.2021

Die Jahrhundertflut richtete in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gewaltige Schäden an. Foto: picture-alliance/dpa/Thomas Frey
Die Jahrhundertflut richtete in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gewaltige Schäden an. Foto: picture-alliance/dpa/Thomas Frey

Was es in diesem Jahr aus der Region zu berichten gab – IDEA gibt einen Überblick.

Januar

Die rheinische Synode wählt den Direktor der Evangelischen Akademie Frankfurt, Thorsten Latzel, zum neuen Präses der Landeskirche. Der 50-Jährige ist Nachfolger von Manfred Rekowski (63), der in den Ruhestand geht. Latzel ist der Bruder des Pastors der Bremer St.-Martini-Gemeinde, Olaf Latzel.

Die Synode verabschiedet außerdem das Impulspapier „Lobbyistin der Gottoffenheit“. In dem Text heißt es u. a., die Kirche müsse sich wegen sinkender Mitgliederzahlen vom Selbstverständnis als Volkskirche verabschieden. In Zukunft solle sie gezielt mit anderen Religionsgemeinschaften und zivilgesellschaftlichen Akteuren zusammenarbeiten.

Das Papier stößt auf Kritik. So warnt etwa der Lutherische Konvent im Rheinland, die Zielsetzung der Kirche politisch zu definieren.

Februar

Die westfälische und die lippische Landeskirche verlängern ihre Empfehlung, wegen der Corona-Pandemie auf Präsenzgottesdienste zu verzichten, bis Mitte Februar. Die beiden hatten im vorangegangenen Dezember als einzige Landeskirchen in Deutschland ihren Gemeinden empfohlen, auch zu Weihnachten komplett auf Präsenzgottesdienste zu verzichten.

Nach der Direktorin des Neukirchener Erziehungsvereins, Annegret Puttkammer, spricht sich auch der Vorstandsvorsitzende der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, Ulrich Pohl, gegen jede Form von professionell begleitetem Suizid in diakonischen Einrichtungen aus. Selbsttötung dürfe nicht zu einer „Option neben anderen“ werden, so Pohl.

März

Der Allgemeine Studentenausschuss (AStA) der Uni Münster geht auf den Vorsitzenden der Organisation „Ärzte für das Leben“, Paul Cullen, los. Nach dem Willen der Studenten soll Cullen seine Professur an der Universität verlieren, weil er sich unter anderem dafür ausgesprochen hat, Schwangerschaftsabbrüche zu erschweren. Die medizinische Fakultät lehnt die Forderung ab. Cullen habe sich kein wissenschaftliches Fehlverhalten zuschulden kommen lassen.

Mai

Wegen der Eskalation der Gewalt im Nahen Osten kommt es im Westen zu antisemitischen Übergriffen auf Synagogen. In Gelsenkirchen brüllen Demonstranten vor der Synagoge judenfeindliche Parolen. Kirchenvertreter verurteilen die Übergriffe.

Juni

Die Jahrhundertflut fordert in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz viele Todesopfer und richtet schwere Verwüstungen an. Auch christliche Gemeinden sind betroffen: Mitglieder kommen in den Fluten um oder verlieren Freunde und Angehörige. Viele Kirchen und Gemeindehäuser werden beschädigt oder zerstört.

An der folgenden Welle der Hilfsbereitschaft beteiligen sich viele Christen und christliche Gemeinden und Organisationen. Hilfswerke und Diakonie sammeln Spenden und leisten Soforthilfe. Viele Christen reisen als freiwillige Helfer ins Flutgebiet, um bei Aufräumarbeiten zu helfen und den Betroffenen seelsorgerlichen Beistand zu leisten.

August

Die westfälische Landeskirche empfiehlt ihren Gemeinden, für Gottesdienste die 3G-Regel einzuführen. Eine IDEA-Umfrage unter Gemeinden ergibt, dass die meisten Gottesdienstbesucher die nötigen Nachweise problemlos vorzeigen.

Oktober

Die Stadt Köln will im Rahmen eines Modellprojekts muslimischen Gemeinden erlauben, über Lautsprecher einen Muezzin-Ruf ertönen zu lassen. Politiker und liberale Muslime üben Kritik: Der Muezzin-Ruf sei Wasser auf die Mühlen von Islamisten.

Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm nennt ihn dagegen einen „integrativen Bestandteil des religiösen Lebens“. Nach einer repräsentativen Umfrage sind etwa drei Viertel der Deutschen gegen den Muezzin-Ruf.

November

Die westfälische Präses Annette Kurschus wird auf der digital tagenden EKD-Synode zur neuen EKD-Ratsvorsitzenden gewählt. Ohne Gegenkandidaten erhält sie im ersten Wahlgang eine breite Mehrheit von 126 Jastimmen bei vier Neinstimmen und zehn Enthaltungen.

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