Frei-/Kirchen
Das Kreuz steht für Hoffnung und Vergebung
07.04.2023
Ansbach/Kassel/Hamburg (IDEA) – Der Kreuzestod Jesu steht für Hoffnung und Vergebung. Daran erinnern evangelische Kirchenleiter in ihren Karfreitagsbotschaften. Gott habe durch Jesu Leiden und Sterben gezeigt, wie viel ihm an jedem einzelnen Menschen liege, schrieb der Vizepräses der bayerischen Landessynode, Dekan i. R. Hans Stiegler (Ansbach), auf der Internetseite der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.
Zugleich habe er gezeigt, dass bei ihm andere Maßstäbe gelten als bei den Menschen. „Wenn Menschen Unrecht widerfährt, rufen sie nach Vergeltung. Gott dagegen rechnet Schuld nicht zu, sondern nimmt sie ab.“ Er öffne durch den am Kreuz leidenden Christus den Weg zur Vergebung.
Hofmann: Trost in Leid
Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Beate Hofmann (Kassel), erklärte, der Kreuzestod Jesu eröffne eine neue Perspektive. „Der leidende Jesus sagt Menschen, die selbst gerade furchtbares Leid erfahren: Gott vergisst dich nicht, Gott steht an deiner Seite und geht mit dir durch das Leid.“
Dieses Wissen lindere die Ausweglosigkeit des Leidens und spende Trost. Darüber hinaus sei das Kreuz auch ein Zeichen der Erlösung und Befreiung von Schuld und Gottesferne. „Denn Christus löst mit seinem Tod das, was uns von Gott fernhält und in Verzweiflung hält.“
Fehrs: Aufbegehren gegen Gewalt
Die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche, Kirsten Fehrs (Hamburg), erinnerte an den Krieg in der Ukraine. Das Kreuz Jesu gebe Halt inmitten der Brutalität dieses Krieges. Es sei zugleich ein Aufruf, dagegen aufzubegehren. „Er, der da in solch gottverlassenem, tiefem Schmerz am Kreuz starb, hat uns gelehrt, immer mit dem Leben zu rechnen.“ Das gebe Mut, wo immer Menschen zu Opfern gemacht würden, klare Positionen gegen Gewalt zu beziehen.
Kurschus: Mächtige haben nicht das letzte Wort
Nach Ansicht der EKD-Ratsvorsitzenden, Präses Annette Kurschus (Bielefeld), zeigt die Rolle von Pontius Pilatus in der Passionsgeschichte, dass „Mächtige, die ihr Gewissen verkaufen, nicht das letzte Wort behalten werden“. Auch die Mächtigen von heute würden ihre Hände in Unschuld waschen.
„Sie berufen sich auf Volkes Stimme oder auf Gottes Gesetz, auf die Ehre der Nation oder auf den Kurs der Börsen. Karfreitag demaskiert sie. Karfreitag macht klar: Sie sprechen Machtworte, aber sie haben nicht das letzte Wort in der Geschichte.“
Latzel: Gott zerbricht die Macht des Todes
Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel (Düsseldorf), nannte in seiner Botschaft ausdrücklich den russischen Präsidenten Wladimir Putin beim Namen. Er sei „nur ein weiterer Tyrann in der langen Reihe der Geschichte, dem das Leiden anderer egal ist“.
Er gehöre zu den „angeblichen Herren der Welt“, die nichts anderes seien als Knechte des Todes. Im Tod Jesu zerbreche die Macht des Todes. „Gott gibt ihm, der Feinde liebte und Grenzen überwand, alle Macht im Himmel und auf Erden.“
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