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Menschenrechte

Dammbruch in der Ukraine: Weitere Werke leisten Hilfe

09.06.2023

Partner von Samaritan's Purse retten eine ältere Frau in der überfluteten Südukraine vor den Wassermassen. Foto: Samaritan's Purse e. V.
Partner von Samaritan's Purse retten eine ältere Frau in der überfluteten Südukraine vor den Wassermassen. Foto: Samaritan's Purse e. V.

Cherson (IDEA) – In der von der Überflutung betroffenen Region Cherson im Süden der Ukraine haben weitere Hilfswerke ihre Arbeit aufgenommen. In der Nacht zum 6. Juni stürzten Teile der Mauer des Kachowka-Staudammes ein. Die Ursache ist weiterhin unklar. Russland und die Ukraine beschuldigen sich gegenseitig, einen Terrorakt verübt zu haben.

Die Wassermassen überfluteten Gebiete rechts und links des Flusses Dnipro. Er bildet derzeit die Frontlinie des Ukraine-Krieges. Der Dammbruch führte zu schweren Überschwemmungen, Trinkwasserknappheit, zerstörten Häusern und der Gefahr, dass Landminen in die überfluteten Gebiete gespült werden. Zehntausende Menschen sind betroffen.

Das christliche Hilfs- und Missionswerk „Samaritan’s Purse – Die Barmherzigen Samariter“ kündigte an, ein Flugzeug mit über 18 Tonnen Hilfsgütern zu entsenden. Es soll am 9. Juni in Polen landen, von wo aus die Güter weitertransportiert werden.

Der internationale Präsident von Samaritan‘s Purse, Franklin Graham (Charlotte/Bundesstaat North Carolina) rief zum Gebet für die Betroffenen auf: „Tausende von Familien müssen jetzt mit der Katastrophe dieser schweren Überschwemmung fertig werden. Wir schicken diese lebensrettenden Hilfsgüter im Namen Jesu und wollen die Menschen in der Ukraine daran erinnern, dass sie von Gott nicht vergessen wurden.“

Nach eigenen Angaben hat „Samaritan‘s Purse“ bisher seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine im Februar 2022 mehr als 78.000 Tonnen Nahrungsmittel verteilt, über 56 Millionen Liter sauberes Wasser bereitgestellt und mehr als 23.000 Patienten behandelt. Auch in angrenzenden Ländern hilft das Werk ukrainischen Flüchtlingen.

Diakoniepartner evakuiert Flussinseln

Die Diakonie Katastrophenhilfe (Berlin) hat 50.000 Euro zur Unterstützung seiner Partnerorganisation Vostok SOS zur Verfügung gestellt. Diese übergab vier motorisierte Schlauchboote an den Katastrophenschutz, damit die lokalen Einsatzkräfte eingeschlossene Menschen in den Flutgebieten schneller erreichen. Auch Evakuierungsteams von Vostok SOS sind im Einsatz. Am 7. Juni evakuierte es Flussinseln in der Nähe der Stadt Cherson, nachdem zahlreiche Hilfsanfragen verzweifelter Bewohner eingegangen waren.

Wie der Büroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe in Kiew, Andrij Waskowycz, berichtete, sind allein am ersten Tag nach dem Dammbruch fast 800 Hilferufe bei ihrer Telefon-Hotline eingegangen. Fast 300 weitere seien schriftlich angekommen. Die Diakonie Katastrophenhilfe entsendet nach eigenen Angaben seit Beginn des Krieges regelmäßig Lkw-Konvois mit Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln, die in der gesamten Ukraine verteilt werden.

Kindernothilfe stellt Feldküchen auf

Die Kindernothilfe (Duisburg) kündigte an, Feldküchen für die Menschen in der Region Cherson aufzubauen. Zudem prüfe ein Einsatzteam derzeit, was derzeit am nötigsten gebraucht wird. Die Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe, Katrin Weidemann, betonte: „Unsere Gedanken sind bei den betroffenen Kindern und ihren Familien in der Ukraine.“

Man sei entschlossen, ihnen in dieser schwierigen Zeit beizustehen und sicherzustellen, dass sie mit dem Nötigsten versorgt werden. Die Kindernothilfe ist seit März 2022 in der Ukraine und den angrenzenden Ländern Rumänien und der Republik Moldau aktiv und erreicht dort mehr als 20.000 Kinder und ihre Familien.

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