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Gesellschaft

Corona: Tüten gegen Einsamkeit und Langeweile

16.03.2022

Die Initiatorinnen Friederike Nerge (links) und Berenike Kircher. Foto: Andrea Hesse
Die Initiatorinnen Friederike Nerge (links) und Berenike Kircher. Foto: Andrea Hesse

Hannover (IDEA) – Zwei junge Frauen in Hannover haben ein neues Hilfsprojekt gegen Einsamkeit im Krankenhaus entwickelt: Es heißt „Keine Langeweile am Krankenbett“. Initiatorinnen sind die Medizinstudentin Berenike Kircher und die Sozialarbeiterin und Religionspädagogin im Anerkennungsjahr, Friederike Nerge.

Zur Vorgeschichte: Kircher erfuhr bei ihrer Arbeit im Krankenhaus, dass gerade ältere Corona-Patienten unter Einsamkeit litten, weil sie in ihrem Zimmer isoliert seien. Besonders hart sei es für solche, die keine Angehörigen mehr hätten. Eine Patientin auf der Corona-Station des Diakoniekrankenhauses Friederikenstift äußerte Kircher gegenüber den Wunsch: „Ich würde so gerne etwas häkeln.“ Daraus entstand bei den jungen Frauen die Idee, der Seniorin und anderen Corona-Patienten zu helfen.

1.000-Euro-Spende als Anschubfinanzierung

Unterstützung bekamen die beiden von der evangelischen St.-Petri-Kirchengemeinde in Burgwedel bei Hannover, in der Nerge ihr Anerkennungsjahr absolviert, sowie durch eine private Spende über 1.000 Euro zur Anschubfinanzierung. Mit Hilfe der Schwesternschaft im Friederikenstift und der Krankenhausseelsorge ermittelten die beiden jungen Frauen die Wünsche der Patienten, druckten Plakate und mehrsprachige Infoblätter und kauften ein.

Anschließend packten sie die ersten 20 Tüten für das Projekt, die sie mit Stichworten wie „Stricken“, „Häkeln“, „Spiele“, „Malen“ oder „Rätsel“ beschrifteten. Darin findet sich die jeweilige Grundausstattung sowie ein Gruß, eine Flasche Saft, ein Duschgel und etwas Süßes. Wer von den Patienten eine der Tüten bekommen möchte, kann sich an die Pflegekräfte der Station wenden.

Nerge sagte dazu der Öffentlichkeitsarbeit des evangelischen Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen: „Dieses Projekt ist für mich Diakonie.“ Erste Reaktionen seien positiv. Wenn sie anhielten, wolle man das Projekt auch auf andere Kliniken ausweiten.

Das 1841 gegründete Friederikenstift ist eines der ältesten und größten Krankenhäuser in Hannover mit 444 Betten. Es ist Mitglied im Diakonischen Werk Niedersachsen und gehört zum Konzern Diakovere.

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