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Menschenrechte

Christliches Projekt hilft Müttern in Syrien

09.10.2022

Frauen werden im Libanon und in Jordanien zu Traumatherapeutinnen ausgebildet. Foto: Sameer Petro, Partnerorganisation Ithraa/Jordanien
Frauen werden im Libanon und in Jordanien zu Traumatherapeutinnen ausgebildet. Foto: Sameer Petro, Partnerorganisation Ithraa/Jordanien

Hannover (IDEA) – Das christliche Leyla-Projekt (arabisch/hebräisch für Nacht) mit Sitz in Hannover hat im ersten Jahr seines Bestehens 27 Frauen im Libanon und in Jordanien zu Traumatherapeutinnen ausgebildet.

Sie haben 220 Mütter aus Syrien betreut, deren Kinder durch die Kriegserfahrungen in ihrer Heimat traumatisiert waren. Das teilte einer der Initiatoren des Leyla-Projektes, der Pastor und Therapeut Michael Borkowski, der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA mit. Die Mütter seien geschult worden, einfühlsam mit ihren seelisch verletzten Kindern umzugehen, von denen manche als Folge ihrer Traumatisierung aufgehört hätten zu sprechen. Im Libanon und in Jordanien leben über eine Million Kinder in Flüchtlingslagern.

Partner des Leyla-Projektes ist die libanesischen Hilfsorganisation Ithraa (Beirut). In einem Jahr stellte das Projekt rund 70.000 Euro zur Verfügung, die als Spenden in Deutschland und den USA eingeworben worden waren. Die Erfolge des Projektes sind nach den Worten von Borkowski auch Gebetserhörungen: „Regelmäßig treffen wir uns in Zoom-Sitzungen mit den Kollegen in Nahen Osten zum Austausch. Dabei spielt das gemeinsame Gebet eine wichtige Rolle.“

Kinder dürfen wieder Kinder sein

Ein positives Fazit zog der Leiter des Projekts im Libanon, der Psychologieprofessor Chady Hanna Rahme (Beirut) in einer Online-Sitzung: „Für mich ist es wunderbar zu sehen, wie die Kinder wieder Kinder sein und spielen dürfen, ihre Gefühle ausdrücken und Hoffnung für eine bessere Zukunft finden.“

Ähnlich äußerte sich auch der Leiter des Projekts in Jordanien, Sameer Petro (Amman): „Wir sind überwältigt von den Veränderungen, die wir bei den Frauen und Familien miterleben durften.“ Ehemänner seien von ihrer Frauen so beeindruckt, dass sie nachfragten, ob es ähnliche Hilfen auch für Männer gebe.

Vertrauen zurückgewinnen

Die Mitbegründerin des Leyla-Projekts, die Psychogin Ann-Katrin Bockmann (Hildesheim), berichtet ebenfalls von bewegenden Rückmeldungen der Mütter. Eine habe ihr mitgeteilt: „Ich habe das Gefühl, dass ich Vertrauen zurückgewinne – in mich selbst und in andere.“

Organisatorisch ist das Projekt bei den beiden Flüchtlingswohnheimen der Evangelisch-Freikirchlichen „Gemeinde am Döhrener Turm“ in Hannover angesiedelt. Dort gibt es 248 Plätze für Flüchtlinge.

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